Schramberg-Heiligenbronn (pm) – Fast einen Monat lang war in Heiligenbronn die Wanderausstellung „Echt mein Recht!“ für Menschen mit Lernschwierigkeiten aufgebaut. Sie informierte auf kreative Weise über die Themen sexuelle Selbstbestimmung und Schutz vor Gewalt, sexuelle Bedürfnisse, Partnerschaft und Liebe, wie die Stiftung St. Franziskus in einer Pressemitteilung informiert.
Die Präventionsbeauftragte der Stiftung St. Franziskus Heiligenbronn, Theresia Werner, hat die Ausstellung organisiert und betreut. Mit der Resonanz ist sie sehr zufrieden. Bei der Multiplikatorenschulung waren 27 Betreuungspersonen dabei. Vor allem von den Kooperationspartnern des kreisweiten Inklusions-Initiative GIEB und der Behindertenhilfe der Stiftung wurde die Ausstellung mit allein 25 Gruppen rege besucht.
Erarbeitet wurden die Tafeln und Materialien vom „PETZE-Institut für Gewaltprävention“ in Kiel zusammen mit Menschen mit Handicap. Die Themen reichten von den Funktionen des menschlichen Körpers über die Gestaltung von Beziehungen bis zu den Rechten der Einzelnen. Auf vielfältige Weise mit interaktiver Bedienung, Hör- und Sehhilfen bot die Ausstellung auch sprachlich weniger geübten Personen dank einfacher, direkter Sprache und Visualisierungen spannende Informationen, die abwechslungsreich gestaltet waren und bei den Besuchern großes Interesse fanden. Das zeigten die überwiegend grünen Bälle im Feedback-Glas, für das verschiedenfarbige Bälle als Rückmeldung zur Auswahl standen.
Das zeigten aber auch Rückmeldungen der Besucher im Gästebuch. Die Themen haben vieles angeregt und des sind dabei gute Gespräche entstanden“, hielt eine Gruppe der Lebenshilfe Rottweil fest. Ein Werkstattbeschäftigter schrieb: „Die Würde des Menschen ist unantastbar, egal ob gesund oder behindert. Jeder hat das Recht, ‚nein‘ zu sagen.“
Unterstützt wurde die Organisation der Wanderausstellung durch den Diözesancaritasverband und Aktion Mensch. In der Ansprache und der Begleitung der Zielgruppe arbeitete Theresia Werner mit dem Inklusionsprojekt „GIEB“ und seinen Partnern zusammen. Die Menschen mit Lernschwierigkeiten wurden durch die geschulten Begleiter mit ihren Fragen nicht alleine gelassen. Vielfach konnten sie aber auch aufgrund der Hilfen und der anregenden Gestaltung sich auch selbständig über Fragen der Sexualität und Selbstbestimmung kundig machen. Auch andere Besucher nutzten bei den öffentlichen Terminen wie bei den Open-Air-Kino-Abenden die Gelegenheit, sich von der Ausstellung sensibilisieren zu lassen.
„Die Ausstellung hat sehr viel Lob für ihre ansprechende Gestaltung und ihre Passgenauigkeit für die Belange der Zielgruppen erhalten“, zieht Theresia Werner selbst ein positives Fazit. Sie war damit ein wichtiger Beitrag dazu, den betreuten Menschen ein Gespür für ihre Rechte zu geben. Manches, was in der Ausstellung gelesen oder gehört wurde, werde vielleicht erst nach einiger Zeit ins Bewusstsein kommen oder Gesprächsthema werden. Einige der Themen werden auch in das sexualpädagogische Konzept der Stiftungs-Behindertenhilfe eingearbeitet, das bis zum Ende des Jahres erarbeitet wird.