„Schön, dass wir uns als Freunde treffen“, sagt Pfarrer Rüdiger Kocholl vor der Schramberger St. Maria Kirche. Elf gespannte Augenpaare hängen an seinen Lippen. Eines davon gehört Imam Mehmet, der die islamische Gemeinde in Schramberg für die Zeit des Ramadan betreut und die Delegation des Moscheevereins anführt.
SCHRAMBERG (pm) – Auf Einladung von Kocholl und auf Anregung des Imams Mehmet findet dieser Besuch unter Freunden statt. Zum Fastenbrechen Anfang Juli hatte der Moscheeverein an der Oberndorfer Straße bereits eingeladen und Vertreter der christlichen Gemeinden, des Eine-Welt-Forums und der Stadtverwaltung waren gekommen. Dabei wurden auch religiöse Traditionen, Sitten und Gebräuche thematisiert und erläutert.
Bei der Begegnung in der St. Maria-Kirche wies der Pfarrer auf die Gemeinsamkeiten beider Religionen hin. So werde sowohl im Islam als auch im katholischen Christentum Maria, die Mutter Jesu, verehrt. In Schramberg ist ihr sogar eine Pfarrkirche gewidmet. Auch Jesus tritt im Koran als Prophet auf.
Die weithin bekannte Orgel, Altarraum, Taufbecken, Gotteslob, Lesepult für die Heilige Schrift oder die mehr als 100 Jahre alten Kirchengewänder mit ihren Farben und Bedeutungen bei kirchlichen Hochfesten – all das waren Themen der Begegnung. Am Rande des Treffens bot sich Gelegenheit zum weiteren Austausch. Der christlich-islamische Dialog, in dem so viele Gruppen wie möglich einbezogen werden sollen, geht auf Initiative des Eine-Welt-Forums zurück. Dazu sollen im Herbst 2016 Veranstaltungen stattfinden.