Der Kirchengemeinderat von Heilig-Kreuz hat den Startschuss für die Innenrenovation des Münsters gegeben. Damit können die Ausschreibungen gemacht und wichtige Zuschüsse abgerufen werden. Der Arbeitsbeginn ist nach dem Titularfest vorgesehen und damit wird das Münsters ab 14. September 2015 für mindestens ein Jahr geschlossen.

Mehrere Wochen stand unübersehbar ein Hubsteiger im Münster, zunächst im Chorraum, danach im hinteren Mittelschiff. Bei der anstehenden Renovierung ist die Säuberung der Raumschale eine ganz wichtige Aufgabe. Restaurator Fabian Schorer hat an der bemalten Decke des Chorraums an Probeflächen verschiedene Reinigungsmethoden erprobt.
Danach wiederholte sich die Prozedur an der Raumschale des Münsters. Es wurde ein sogenanntes Probejoch gereinigt. Das heißt, Wand und Decke wurden auf einer Breite von einem Meter vom Boden der nördlichen Seitenkapelle an der Wand hoch bis hinauf über das Gewölbe des Mittelschiffs und wieder hinunter zum Boden am Turm innen gereinigt. Man muss das an einem Stück machen, damit keine Flecken durch Farbabweichungen entstehen.

Von diesen Arbeiten berichtet Schorer, dass die Farben im Mittelschiff heller sind, im Seitenschiff eher gedeckter. Nicht alles ist Stein was man sieht. Große Teile, etwa am Turm innen, sind mit Steinergänzungsmörtel verputzt, die Fugen sind aufgemalt. Er lobte die Qualität der Arbeiten von 1913. An der Decke sieht man Verfärbungen, dunkle Stellen, die auch durch die Reinigung nicht verschwunden sind. Dies sind Flecken von Pilzrückständen.
An der Innenschale kondensiert die Feuchtigkeit und bleibt als Wasser an Decke und Mauerwerk zurück. In hundert Jahren haben sich darauf Staub und Ruß aus der früheren Heizung festgesetzt. Bei der Reinigung wird grundsätzlich nur der so entstandene Schmutz abgenommen. Mit Laser und verschiedenen mechanischen Verfahren wurden die ungleichen Untergründe gereinigt.

Dabei hat sich gezeigt, dass die Farben unterschiedlich gealtert sind und dass der Pilz doch eine große Rolle spielt. Sechs verschiedene Methoden kommen im Wechsel zum Einsatz, „der Weg steht fest“, sagt Schorer. Somit könne mit der Arbeit begonnen werden. Später müssen Lasuren aufgetragen und Teile retuschiert werden.
Als Architekt Dr. Stefan Blum seine Ideen von der Innenrenovation dem Kirchengemeinderat vorstellte und eine mögliche Arbeitsdauer von nur einem Jahr nannte, meinte Dr. Heiner Giese vom Bischöflichen Bauamt, dass es sich hier wohl um eine „sportliche Zeitplanung“ handle. Über die weitere Konzeption und eventuelle Veränderungen im Kirchenraum entscheiden demnächst die zuständigen Gremien in Absprache mit dem Staatlichen Denkmalamt und dem Bischöflichen Bauamt.