ROTTWEIL – Mehr als 130 Personen haben sich zur Seniorenwallfahrt angemeldet, den die Pfarrgemeinden der Seelsorgeeinheit Rottweil 4 aus Hausen, Neukirch, sowie den katholischen Kirchengemeinden Heilig-Kreuz und Auferstehung-Christi ausgeschrieben hatten. In drei Bussen fuhren die Wallfahrerinnen und Wallfahrer frohgelaunt bei angenehmen Temperaturen mit Pfarrer Timo Weber und Pfarrer Jürgen Rieger in die Ortenau zur Wallfahrtskirche Maria Krönung in Lautenbach im Renchtal.
Dort feierte Pfarrer Timo Weber mit den Pilgern einen Wortgottesdienst. Für eine feierliche Stimmung sorgte Peter Strasser, der den Gesang mit der Orgel begleitete. Diese Kirche ist ein Kleinod und ein bedeutendes kulturelles Denkmal in Süddeutschland. Ihre Wirkung auf den Besucher ist das Resultat der unveränderten Bausubstanz und der noch nahezu vollständigen Originalausstattung. Wie auch das Rottweiler Münster ist die Kirche Mitte des 15. Jahrhunderts im gotischen Stil erbaut worden. Mehrere Kriege und zweimalige Verwüstungen des Renchtales hat sie unbeschadet überstanden.
Die Gnadenkapelle samt Lettner und die Originalausstattung mit drei gotischen Flügelaltären sowie zahlreiche Stifterscheiben sind noch im alten Zustand erhalten. Die abschließende Einkehr war in Gengenbach vorgesehen. Dieses Städtchen hat einiges mit Rottweil gemein. Es war eine römische Siedlung, wurde im 14. Jahrhundert Freie Reichsstadt und hat im Dreißigjährigen Krieg im März 1643 schlechte Erfahrungen mit Mareshal de Guebriant gemacht, der das Städtchen plündern ließ, bevor er dann in Rottweil im Herbst desselben Jahres an einer Verwundung gestorben ist, ohne die Stadt einzunehmen. Beim Spaziergang vom Parkplatz vor der Stadtmauer hinein in die Stadt konnten dann viele schöne alte Fachwerkhäuser, Türme, Brunnen und verträumte Gässchen bewundert werden. Mit einer gemütlichen Einkehr endete der Tag.