Wie seit vielen Jahren im September üblich, hatte das Ökumenische Frauenteam von Lauterbach wieder zu einem Themenabend eingeladen. Am vergangenen Freitag sprach die gelernte Krankenschwester und biblisch therapeutische Seelsorgerin Gudrun Dreher zum Thema: „Endstation Sucht – von Suche, Sehnsucht und Sucht“. Darüber berichtet die Evangelische Kirchengemeinde Schramberg und Lauterbach in einer Pressemitteilung:
Prospekt der Woche
... zum Vergrößern und Durchblättern:Nachdem sich die Referentin vorgestellt hatte, dankte sie den Anwesenden für ihr Kommen und traf die Aussage, daß sicherlich niemand im Kreis süchtig ist. Denn, so Dreher, empfinden die Betroffenen eine tiefe Scham wegen ihres Suchtverhaltens. Bundesweit spräche man von 1,6 Millionen Alkoholsüchtigen, 2,3 Millionen Medikamentenabhängigen, 600.000 Menschen, die illegale Drogen konsumieren und mittlerweise auf dem Vormarsch eine große Zahl an Computerspielsüchtigen.
Schlechte Angewohnheiten werden zur harten Sucht, oft aufgrund von psychischen Problemen oder geringem Selbstwert. Ein Ausstieg aus der Abhängigkeit ist nur durch ausreichende Motivation möglich. Hier sind besonders die nächsten Angehörigen oder Bezugspersonen gefordert, die Konsequenz zeigen müssen, daß sie das Suchtverhalten nicht mehr unterstützen, indem sie zum Beispiel das Suchtmittel besorgen, oder das Verhalten der Abhängigen vertuschen in Form von Verharmlosung oder Verschweigen.
Erst wenn der Süchtige die bittere Einsicht hat, daß er alleine dasteht aufgrund seines Verhaltens, beginnt ein Prozess, wo er sich selbst begegnet und sich unweigerlich die Frage nach dem Sinn des Lebens stellt. An diesem Punkt setzt die biblisch therapeutische Seelsorge an. „Durch unser Fehlverhalten laden wir Schuld auf uns. Diese müssen wir eingestehen“, so die Referentin.
Vor Gott ist die Schuld von Abhängigen nicht schwerer als die von Nichtabhängigen. Er liebt die Menschen und hat einen Plan für unser Leben. Er schenkt Heilung an unserem Herz und in unseren Beziehungen. Aus dieser Motivation heraus ist es möglich durchzuhalten, Ziele zu entwickeln, Probleme anzugehen, Gefühle zu ordnen und Stärken und Resourcen zu entdecken.
Das Ziel ist, den Fokus auf die Vorteile zu lenken, die eine völlige Abstinenz möglich machen. Mit einem herbstlichen Blumenpräsent bedankte sich Gabriele Aberle vom ökumenischen Frauenteam bei Frau Dreher als auch bei Frau Beisswanger, die ebenfalls von der BTS Beratungspraxis aus Schramberg unterstützend an diesem Vortrag anwesend war. Im Anschluß fand noch ein reger Austausch bei einer Tasse Tee und Blätterteiggebäck statt.