KREIS ROTTWEIL – Immer wieder erregt die Abfallwirtschaft im Landkreis die Gemüter. Die CDU-Kreistagsfraktion hat sich daher auf Exkursion begeben, um Erfahrungen aus vorbildlichen Beispielen in anderen Landkreisen zu sammeln. Die Fahrt führte in den Landkreis Rastatt, wo der Wertstoffhof in Bühl besichtigt und das Abfallsystem des Landkreises Rastatt diskutiert wurde.
Die technische Betriebsleiterin des Abfallwirtschaftsbetriebes des Landkreises Rastatt, Regine Krug, führte die Mitglieder der CDU-Kreistagsfaktion zunächst durch den 2017 errichteten Wertstoffhof des Landkreises in Bühl. Dieser ist so konzipiert, dass die Container mit den verschiedenen Abfallarten bequem erreicht und befüllt werden können. Zudem sind Anlieferung durch die Bürgerschaft und Abfuhrwege durch die vom Landkreis beauftragten Unternehmen getrennt voneinander, so dass ein hohes Maß an Sicherheit gewährleistet ist.
Beindruckt waren die CDU-Kreisräte vor allem von der Sauberkeit auf der Anlage. Im Landkreis Rastatt gibt es zwei solcher Anlagen. Fraktionsvorsitzender Marcus Türk sieht die Anlage in Bühl als gutes Vorbild für ähnliche Einrichtungen im Landkreis Rottweil. Zwar sei die Investition für eine solche Anlage hoch, sie biete aber auch Einsparmöglichkeiten im laufenden Betrieb, vor allem aber einen hohen Komfort für private Anlieferungen. Als vorteilhaft erkannte Kreisrat Rainer Hezel den Umstand, dass die Anlage mit dazu beitrage, dass sich nicht mehr so viel Sperrmüll und andere Abfälle längere Zeit bis zur Abholung am Straßenraum auftürme. Offensichtlich werde im Kreis Rastatt ein nicht unerheblicher Teil dieser Abfälle direkt auf den Wertstoffhöfen angeliefert. Denn allein auf dem Wertstoffhof Bühl, der sechs Tage die Woche geöffnet hat, werden täglich durchschnittlich 100 bis 150 private Anlieferungen gezählt, in Spitzenzeiten gar bis zu 200.
Kreisrat Johannes Blepp erfragte die Erfahrungen des Landkreises Rastatt beim Sammelsystem. Dort gibt es statt den Gelben Säcken Gelbe Tonnen, die von der Größe her jeweils dem Restmüllbehälter der jeweiligen Haushalte entsprechen.
Dr. Georg Schumacher und Jürgen Kaupp hinterfragten den Umstand, dass der Landkreis Rastatt trotz neuer und vorbildlicher Einrichtungen zu den Kreisen mit der geringsten Abfallgebühr gehören. Sie erfuhren von Betriebsleiterin Krug, dass hierzu auch der Umstand beitrage, dass durch kluge Sammelsysteme, die eine hohe Sortenreinheit fördern, die Kostensituation optimiert werden könne. Außerdem habe der Landkreis ein System, das Müllvermeidung honoriere.
Von den Kreisräten Johannes Sauter und Franz Moser wurde die Sammlung von Grüngut und dessen Verwertung thematisiert. Hier ist der Landkreis Rastatt dabei, eine neue Konzeption zu entwickeln. Erkennbar wurde, dass der Landkreis Rastatt, obgleich er größer ist als der Landkreis Rottweil, bereits jetzt weniger Sammelstellen unterhält. Vor allem der Umstand, dass Grüngut aus Rottweil zur Sortierung und Verwertung quer durch das Land gefahren wird, missfällt den CDU-Kreisräten. Betriebsleiterin Krug verwies darauf, dass die Verwertung auch davon abhängig sei, wie viele Fremdstoffe im Grüngut mit abgeliefert werden.
Fraktionsvorsitzender Marcus Türk resümierte, dass man viele Anregungen erhalten habe, um das Abfallwirtschaftssystem hinsichtlich des Komforts, der Kosten und der Umweltverträglichkeit auch im Landkreis Rottweil zu verbessern.