ROTTWEIL – Anfang des Monats wurde vom Landratsamt Rottweil das Vorgehen bei einem Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest (ASP) bei Wildschweinen simuliert und neben organisatorischen auch praktische Maßnahmen geübt. Hintergrund dafür ist das Auftreten der Afrikanischen Schweinepest bei Wildschweinen in den Bundesländern Sachsen, Brandenburg und zuletzt Mecklenburg-Vorpommern. An der Übung waren das Forstamt, das Jagdamt sowie das Veterinäramt beteiligt. Die Zusammenarbeit hat wunschgemäß geklappt.
Die Schweinepest hat sich im vergangenen Jahr von Polen aus in die genannten Bundesländer ausgebreitet. Mit einer weiteren Verschleppung und Ausbreitung der Seuche bei Wildschweinen ist zu rechnen. Eine erfolgreiche Bekämpfung setzt daher voraus, dass die Krankheit bei Wildschweinen schnell erkannt wird und eine Weiterverbreitung verhindert werden kann. Das erfordert eine schnelle Umsetzung umfangreicher Tierseuchenbekämpfungsmaßnahmen. Voraussetzung hierfür ist das sichere Auffinden und hygienische Bergen von möglicherweise mit Afrikanischem Wildschweinvirus infizierten verendeten Wildschweinen.
Bei der Übung, welche im Dunninger Forst stattfand, wurden ämterübergreifend Suchteams bzw. Bergeteams gebildet. Die Suche erfolgte mit hierzu ausgebildeten Hunden. Die Bergung der von den Suchtrupps lokalisierten vier Wildschweinkadaver wurde dann im Anschluss von den Bergeteams unter strenger Einhaltung von Sicherheitsmaßnahmen vorgenommen. Dadurch sollte eine Verschleppung von infektiösem Material in der Umgebung beim Abtransport verhindert werden. Zudem wurden im Rahmen der Bergung Proben zur Untersuchung auf ASP entnommen.
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Im Seuchenfall ist weiter vorgesehen, um den Fundort ein Sperrgebiet zu errichten, in dem Schutzmaßnahmen bis hin zum Betretungs- und Jagdverbot erlassen werden können. Oder das betroffene Gebiet muss möglicherweise auch eingezäunt werden, um ein Abwandern oder Zuwandern von Wildschweinen zu unterbinden. Das Virus kann unter bestimmten Bedingungen nämlich über sechs Monate infektionsfähig bleiben.
Eine Übertragung auf den Menschen ist nicht möglich. Von der Afrikanischen Schweinepest sind nur Schweine betroffen.