VILLINGENDORF – In letzter Sekunde hat Josef Burri von der Umweltgruppe Villingendorf versucht, die Fällung einer etwa 200 Jahre alten, markanten Linde am Ortsausgang Richtung Hochwald zu verhindern.
Immerhin handele es sich bei der Linde um den ältesten Baum in Villingendorf, und man könne sie vielleicht retten, indem man sie stark zurückschneide. In Höchmössingen, so der Umweltschützer, stehe eine 650 Jahre alte Linde, die sei innen völlig hohl und werde mit Eisen gesichert, so Burri. Doch daraus wurde nichts, der Baum wurde am Donnerstag wie geplant gefällt.
Bürgermeister Marcus Türk begründet das: „Ein Sachverständiger, der die Standsicherheit des Baumes begutachtet hat, hat bei seinen Untersuchungen festgestellt, dass der Baum durch einen Pilz befallen ist. Dabei handelt es sich um den sogenannten Brandkrustenpilz. Dies ist ein sehr aggressiver und holzzersetzender Pilz. Durch den Befall war der Baum von innen heraus bereits sehr stark geschädigt und zusätzlich noch durch einen Riss beeinträchtigt.“
Deshalb habe der Sachverständige dringend empfohlen, den Baum schnellstmöglich zu entfernen, da ähnliche Fälle bekannt seien, in denen derart befallene Bäume ohne Vorwarnung plötzlich umgefallen sind. „Die Notwendigkeit eines schnellen Handelns wurde noch durch die Tatsache verschärft, dass sich der Baum direkt an der Hochwaldstraße/Fuchsbühl sowie in unmittelbarer Nähe zu einigen Gebäuden befand. Dies hat auch die Naturschutzbehörde so gesehen, welche die Genehmigung zur Fällung der Linde erteilt hat“, so Türk.
„Die Fällung des Baumes ist auch uns schwer gefallen, aber in solchen Fällen genießt die Sicherheit der Bevölkerung oberste Priorität. Nachdem der Baum nun gefällt wurde, muss noch abgeklärt werden, inwiefern der Boden eventuell behandelt oder abgetragen werden muss, bevor eine Ersatzpflanzung erfolgen kann, da der Schädling, der sich auch in den Wurzeln des Baumes ausgebreitet hatte, ansonsten auch die neu gesetzten Bäume befallen könnte. Wir möchten aber auf jeden Fall im Frühjahr eine entsprechende Neubepflanzung an dieser ortsprägenden Stelle vornehmen.“