Wie soll der Neubau des Landratsamts aussehen? Ein Architektenwettbewerb soll das klären. Dies beschloss der Kreistag gestern bei drei Gegenstimmen. Auch soll eine neue Stelle für die Koordination des Baus und später die Gebäudebewirtschaftung geschaffen werden.
Die Tage des markanten Hochhauses an der Einmündung der Stadion- in die Königstraße sind gezählt. Geplant ist ein „hybrides Bürokonzept“ mit Einzel-, Doppel- und Großraumbüros, eine Cafeteria mit etwa 150 Quadratmetern Fläche soll in der Nähe des Sitzungssaals gebaut werden, dies beschloss der Kreistag einstimmig. Außerdem kann der Neubau fünfstöckig sein, die Untergeschosse völlig neu erstellt werden, das beschloss der Kreistag mehrheitlich. Die Formulierung „soll“ wurde auf Antrag der Freien Wähler geändert, um den teilnehmenden Architekten mehr Raum für gute Ideen zu geben, wie Kreistag Thomas Engeser (FWV) anregte. Drei Gegenstimmen gab es bei der Abstimmung darüber, dass ein Architektenwettbewerb ausgeschrieben werden soll, und noch weniger Räte wollten das Beratungsunternehmen Drees & Sommer damit beauftragen: Es gab sieben Gegenstimmen und drei Enthaltungen. Damit das auch alles seine Richtigkeit hat, wollen sich die Räte die Wettbewerbsbedingungen vorab vorlegen lassen, dies beschlossen sie aus Antrag von Hermann Acker (FWV) einstimmig. Die neue Stelle für Bau-Koordination wollte nicht allen Räten gefallen: Der Antrag fand zwar eine Mehrheit, die fiel mit 18:15 aber recht knapp aus.
Auf 44 Millionen Euro schätzt Projektentwickler Dominik Straka die Gesamtkosten der Baumaßnahme, wozu auch die Anmietung von Bürogebäuden während der Bauzeit gehört. Kreisrat Bernd Richter beantragte eine Deckelung der Kosten auf 40 Millionen, fand für den Antrag aber nur drei weitere Stimmen und also keine Mehrheit. Schon vorab war klar gewesen, dass die Baumaßnahme nicht einem Generalunternehmer übergeben werden solle, sondern die Gewerke sollen einzeln ausgeschrieben werden.