VILLINGENDORF – „Wann geht’s los?“, „Boah, was für ein schwerer Baumstamm!“, „Ui, schau mal – ich glaub, ich seh ein Tier!“ „Bitte, darf ich nochmal werfen?“ Die 15 Kinder zwischen fünf und 14 Jahren, die am vergangenen Samstag um 14 Uhr im Hochwald zum Sommerferienprogramm „Auf der Pirsch mit Villingendorfer Jägern“ angemeldet waren, waren gespannt, was sie wohl erwarten würde – denn bezogen auf die Jagd kursieren ja unterschiedliche Vorstellungen.
Um den Kindern einen umfangreichen, aber doch kindgerechten Einblick in die Aufgaben und Gebiete, in denen ein Jäger sich auskennen muss, zu geben, hatten die Jäger, der Jagdpächter Emil Ebenhoch und Ute Güss 17 Stationen im Hochwald aufgebaut, an denen die Kinder unter fachkundiger Anleitung lernen, erleben und üben durften, was Jagd ausmacht: in fünf Kleingruppen unter sachkundiger Anleitung der Villingendorfer Jäger Ute Güss, Gerhard Heinzmann, Nils Engeser, Ulrich Schmalz und Dietmar Erb wechselten sich dabei Übungen, bei denen Geschicklichkeit und Konzentration gefragt waren, mit solchen ab, bei denen es eher um Teamfähigkeit ging.
Von einem eigens im Wald postierten kleinen Hochsitz aus konnten die Kinder durch Ferngläser verteilte Tierpräparate erspähen und staunten nicht schlecht, als sie danach diese Tiere genauer betrachten durften: „Wie süß, ein Eichhörnchen!“, „Das Reh ist aber klein! Ist das schon erwachsen?“. Auch dass Dachs, Fuchs und Kaninchen bisweilen zusammen in einem Bau wohnen ohne dass das Kaninchen gefressen wird, rief ungläubiges Staunen hervor.
„Zu welchem Baum gehört dieses Blatt, dieser Ast?“, „Was gehört in den Wald und was nicht?“, „Welche Pflanze dient den Rehen als Nahrung und welche ist für Tier wie Mensch gefährlich, weil giftig?“ Auch derlei wichtige Informationen wurde den Kindern auf sowohl spielerische wie auch wissenschaftliche Art nahe gebracht: so konnten sie in einer Fühlbox ‚blind‘ Gegenstände, die im Wald vorkommen (Abwurfstange eines Rehbocks, Fichtenzapfen, Eicheln und vieles mehr) erfühlen. Erstaunlich, was sich die zum Teil doch sehr jungen Kinder behalten konnten!
Natürlich durfte auch der Umgang mit dem treuen Partner des Jägers, dem Jagdhund, nicht ausgelassen werden. Dabei zeigte sich, dass manches Kind, das vorher noch wenig mit Hunden Kontakt hatte, schnell unter fachkundiger Anleitung durch Sabine Müller lernte, den Hund einen Parcours entlang zu führen, um ihn danach in ein Suchgebiet zu schicken. Die Freude war groß, als der Vierbeiner dann freudig und mit feiner Nase das Dummy apportierte und zurückbrachte. Da die Hunde natürlich auch ausgiebig gelobt und gestreichelt werden mussten fiel der Abschied von dieser Station immer schwer.
Dass dabei der Spaß für die Kinder wichtig sein sollte, durften sie auch mit Pfeil und Bogen, einer Kinderarmbrust oder einfachen Bällen zielen üben. Hier zeigte sich, dass – wie in allen Gebieten der Jagd – Ruhe, Konzentration und Sicherheit höchste Priorität haben, um Erfolg haben zu können. Stolz präsentierten sich die “Schützen” danach mit ihrer “Beute”! Auch wichtige Themen wie das richtige Verhalten in der Natur, Gefahren im Wald, Müll,