Die Jusos im Kreis Rottweil fordern in einer Pressemitteilung vom staatlichen Schulamt „ein entschiedenes Durchgreifen gegen Eltern, die ihren Kindern wegen der Coronamaßnahmen den Schulbesuch verweigern“.
Traurige Bekanntheit habe der Kreis Rottweil dieser Tage erlangt, als in der TAZ ein Artikel erschien, in dem Maßnahmengegner im Kreis Rottweil genauer betrachtet werden. Der am 1. Dezember erschienene Artikel berichte von Gesprächen mit Familien in Waldmössingen. Eltern würden sich aufgrund der Testpflicht weigern, ihre Kinder zur Schule zu schicken und diese stattdessen daheim unterrichten.
Normalerweise sollte man erwarten, dass das Fehlen von Schülern schnell bemerkt werde und die Behörden entsprechend handelten. Laut weiteren Recherchen der Journalisten sei dies jedoch nicht der Fall. Das Fehlen der Schüler sei von Seiten der Schule bemerkt worden und diese habe sowohl die zuständigen Behörden im Kreis als auch das staatliche Schulamt informiert, welches für die Durchsetzung der Schulpflicht zuständig sei. Jedoch seien vom staatlichen Schulamt in Donaueschingen keine weiteren Maßnahmen ergriffen worden. Das Ergebnis sei, dass die Kinder in einer nicht genehmigten „Privatschule“ von ihren Eltern unterrichtet würden.
Kinder haben Recht auf Schulbildung
„Die Jusos im Kreis Rottweil verurteilen das Unterlassen jeglicher Maßnahmen entschieden. Wir leben in einer herausfordernden Zeit und das Durchführen von regelmäßigen Tests kann unangenehm sein“, heißt es weiter. Trotzdem habe jedes Kind das Recht auf staatliche Schulbildung.
Das Unterrichten durch Eltern könn diese nicht ersetzen. Allein im vergangenen Jahr sei schon zu viel Unterricht aufgrund der Pandemie ausgefallen. Wenn jetzt noch geduldet werde, Kinder gänzlich aus dem Schulsystem herauszunehmen, würden Lücken nur vergrößert. „Deshalb muss man die Einhaltung der Schulpflicht konsequent einfordern“, so die Jusos.