Das Thema der „Sommerferien-Arbeitslosigkeit bei angestellten Lehrkräften“ hat der FDP-Landtagsabgeordnete Daniel Karrais in einer Kleinen Anfrage an die baden-württembergische Landesregierung thematisiert. Wie der Abgeordnete in einer Pressemitteilung schreibt, stoße dieses Thema besonders bei den Lehrkräften in Baden-Württemberg immer wieder auf Unmut.
Kultusministerin Dr. Susanne Eisenmann (CDU) hatte in den vergangenen Wochen viele Entscheidungen zu treffen, die sowohl in der Politik als auch in der Gesellschaft auf Gegenwind stießen. Dies in einer Zeit, in der Medienberichten zufolge allein im Landkreis Rottweil Ende Juli noch insgesamt 64 Lehrerstellen unbesetzt waren. „Es ist jedes Jahr dasselbe Spiel. Selbst jetzt, wenn händeringend Lehrkräfte gebraucht werden, werden viele Lehrerinnen und Lehrer mit befristeten Verträgen in die Arbeitslosigkeit entlassen“, kritisiert FDP-Politiker Karrais. Wie die Ministerin auf die Anfrage mitteilte, waren die befristeten Arbeitsverträge von 51 Lehrkräften an öffentlichen Schulen im Landkreis ausgelaufen. Sieben Lehrkräfte davon seien Pensionäre. „Das Erschreckende daran ist“, schreibt der Rottweiler Landtagsabgeordnete in einer Pressemitteilung, „dass es über der Hälfte der Betroffenen nicht zum ersten Mal so ergeht.“
Das Einstellungsverfahren 2020 laufe noch bis zum 30. September, sodass entlassene Lehrkräfte dieses Jahr doppelt getroffen werden, da sie ihre Arbeitsverträge noch später als sonst erhielten, so Karrais weiter. „Die Kultusministerin hat sich in den vergangenen Wochen des Öfteren bei den Lehrkräften in unserem Land bedankt. Wie wäre es, die unwürdige Praxis der erzwungenen Sommerferien-Arbeitslosigkeit von Lehrkräften endlich zu beenden, um den Lehrerinnen und Lehrern in unserem Land endlich wirksam den nötigen Respekt zu zollen?“, forderte Karrais. Es sei zudem vor allem für Schulen im ländlichen Raum, die händeringend nach Lehrkräften suchten, nicht förderlich, wenn vor allem jüngere Lehrkräfte entlassen würden, so der Abgeordnete weiter. „Wer entlassen wird, schaut sich eher mal nach Alternativen um – entweder an einem anderen Ort oder sogar außerhalb des Schulwesens“, gibt Karrais zu bedenken. Darum sei es für ihn ein dringendes Anliegen, die Praxis der Sommerferien-Entlassungen, „die bei jedem Wirtschaftsunternehmen angeprangert werden würde“, zu beenden.