KREIS ROTTWEIL – Eine besondere Ehrung erhielt jüngst der frühere langjährige FDP-Abgeordnete Dieter Kleinmann. Seit Juli 1972 ist der mittlerweile in Rottweil lebende Politiker Mitglied bei den Freien Demokraten. Neben vielen Parteifreunden und Wegbegleiter gaben sich auch die Bürgermeister Hermann Acker und Stefan Hammer, der ehemalige Bürgermeister der Stadt Sulz, Peter Vosseler und Ernst Burgbacher, ehemaliger Staatssekretär im Bundeswirtschaftsministerium, die Ehre.
Der Landesvorsitzende der FDP und Parlamentarische Staatssekretär im Bundesministerium für Digitales und Verkehr Michael Theurer, reiste eigens an, um die Laudatio auf seinen alten Weggefährten zu halten. Kleinmann und Theurer saßen zeitweise gemeinsam in einer Fraktion im Landtag und sind schon lange freundschaftlich verbunden.
Eingeleitet wurde die Ehrung mit einem Rückblick auf das Wirken von Kleinmann im Kreis Rottweil. Der stellvertretende Kreisvorsitzende Josef Rack präsentierte in Bildern einige Stationen Kleinmanns als Wahlkreisabgeordneter. „Es gab wohl kaum eine Gemeinde im Kreis, für die sich der leidenschaftliche Landes- und Kommunalpolitiker nicht erfolgreich eingesetzt hat,“ erklärte Rack abschließend.
Kreisvorsitzender Daniel Karrais ging in seiner Begrüßung ausführlich auf die Arbeit seines Vorgängers im Landtag von 1996 bis 2011 ein, die „den Weg für heutige Erfolge bereitet hat.“ Prägnant sei für den Theologen und Politiker die Präsenz im Wahlkreis und immerwährende Offenheit für die Anliegen der Bürger gewesen. „Ein Kurs, der mich beeindruckt hat und den ich übernommen habe,“ sagte Karrais. „Bis heute,“ so der Kreisvorsitzende, „unterstützt er uns im Kreisvorstand. Dabei war ihm auch nie der Weg von Stuttgart nach Rottweil oder Sulz zu weit“.
Für Michael Theurer war die Bodenständigkeit des gebürtigen Remstälers eine Fortsetzung der liberalen Tradition eines Theodor Heuss oder Reinhold Maier. Im historischen Rückblick auf das Eintrittsjahr Kleinmanns in die FDP 1972 verwies Theurer auf den gesellschaftspolitischen Umbruch und der damaligen neuen Tendenz der FDP zur sozialliberalen Koalition. „Heute stehen wir ebenfalls mitten im gesellschaftlichen Umbruch und mit der Ampel, die keine Wunschehe war, wollen wir neue Wege gehen um Deutschland fortschrittlicher zu machen und aus 16 Jahren Dornröschenschlaf zu holen,“ zieht der Landesvorsitzende Parallelen zu damals. Die Freiheit der religiösen Bekenntnisse sei ein liberaler Wert, für den sich Dieter Kleinmann bis heute als Vorsitzender des FDP-Bundesfachausschusses „Kirche und Staat“ einsetze, bemerkt Theurer. Als
Pfarrer und Volkswirt habe Kleinmann beste Grundlagen für die Politik gehabt. Mit einem Schmunzeln ergänzte er: „Auch als Flughafenpfarrer ist Kleinmann immer am Boden geblieben, während viele andere abgehoben sind.“ Als Kommunalpolitiker habe Kleinmann die Fahne der Freien Demokraten immer mit Herzblut hochgehalten nach dem Motto „die FDP muss unten da sein, dann wird sie auch oben da sein“.
Der Landesvorsitzende Theurer und der Kreisvorsitzende Karrais überreichten dem Jubilar die Theodor-Heuss-Medaille in Gold, mit einem sehr persönlichen Schreiben des FDP-Generalsekretärs Bijan Djir-Sarai.
Kleinmann bedankte sich bei den Anwesenden und blickte mit Freude auf seine 50-jährige Zugehörigkeit, besonders auf seine Zeit im baden-württembergischen Landtag und im Landkreis Rottweil zurück.