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Rottweil

Diphterie-Erkrankungen nehmen zu

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KREIS ROTTWEIL – Seit Beginn des 20. Jahrhunderts existiert ein Impfstoff gegen Diphterie. Seitdem haben Säuglings- und Kinderimpfprogramme weltweit die hohen Sterblichkeitsraten gesenkt, besiegt ist die Krankheit aber lange noch nicht. 2022 gab es vermehrt Fälle von Hautdiphterie in Deutschland.

Nicht nur deutschlandweit, sondern auch in Baden-Württemberg ist im vergangenen Jahr eine starke Häufung von Hautdiphtherie aufgetreten. „Das ist problematisch, da die Impfquote bei Diphterie in der Bevölkerung insgesamt rückläufig ist“ sagt Dr. H.-Joachim Adam, Leiter des Gesundheitsamts Rottweil. Im Kreis Rottweil gibt es bislang keinen Fall der meldepflichtigen Erkrankung, sollte die derzeitige Entwicklung jedoch anhalten, könnte sich das rasch ändern.

Diphterie taucht in zwei Verlaufsformen auf: Zum einen in der klassischen Form, die vor allem die Atemwege betrifft und zu Fieber, Halsschmerzen, Husten und Atembeschwerden bis hin zu Herzmuskelerkrankungen führen kann. Dagegen zeigt sich die Hautdiphterie durch Geschwüre auf der Haut und auf den Schleimhäuten. Oft genügen kleine Verletzungen oder Insektenstiche, um den Erregern den Weg in den Körper zu ebnen – schmierige Beläge und schlecht heilende Wunden sind die Folge. Die Hautdiphtherie wird in der Regel durch direkten Kontakt mit infizierten Personen oder Gegenständen übertragen. Eines haben beide Erkrankungsbilder gemeinsam: Eine Impfung schützt gegen die Infektion.

Leider hat die Corona-Pandemie hat dazu geführt, dass der Impfstatus gegen Diphtherie bei vielen Kindern deutschlandweit zurückgegangen ist. „Auch im Kreis Rottweil ist ein Rückgang der Diphterie-Impfungen bei Kindern im Vorschulalter zu verzeichnen“ so Dr. H.-Joachim Adam. Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt die Diphtherie-Impfung als Standardimpfung für Säuglinge, Kinder, Jugendliche und Erwachsene.

Dr. Adam: „Jetzt ist es wichtig, den Impfstatus von Kindern und Erwachsenen zu überprüfen und gegebenenfalls eine vollständige Grundimmunisierung durchzuführen.“
So entscheidend die Impfung bei Kindern ist: Auch Erwachsene sollten sich regelmäßig impfen lassen. Für Personen ab 18 Jahren vermeiden Auffrischungsimpfungen im Abstand von jeweils zehn Jahren eine Ansteckung mit Diphtherie. Auskunft zum Impfstatus geben Kinder- und Hausärzte.

Pressemitteilung (pm)
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