Beraterin Diener-Kischenko beim Beratungsgespräch. Foto: pm
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Kreis Rottweil – Das Jahr 2022 beim donum vitae Kreisverband Rottweil sei geprägt gewesen von vielen Anfragen und sehr hohen Beratungszahlen. Glücklicherweise sei es wieder mehr möglich gewesen, persönliche Beratungen zu machen und die Videoberatungen hätten somit abgenommen, heißt es in einer Pressemitteiliung des Vereins.








Auffallend für  Beratungsarbeit war die hohe Anfrage von Familien mit Kindern, die der bürgerlichen Mittelschicht zuzurechnen sind. Diese Familien hatten aufgrund der Lebenssituation mit Wohnraum
große Existenzängste, wie sie finanziell mit vielen hohen Nebenkosten, vor allem für die Energieversorgung, ihre Familien finanziell versorgen können. Somit waren die betroffenen Familien in einer erheblichen Drucksituation, befanden sich in massiven Existenzängsten und waren psychisch
außerordentlich belastet, was zu einer prekären Beratungssituation geführt hatte.

Somit hat sich der Trend vom Jahr 2021 fortgesetzt, dass diese Familien, die eigentlich gut situiert sind, das Angebot der Beratungsstelle immer mehr wahrnehmen und sehr komplexe Fragestellungen für die weitere Familien- und Lebensplanung haben. Diese Familien machen sich vermehrt Sorgen vor allem in finanzieller Hinsicht und versuchen gezielt um Rat und Hilfestellung, um eine gute Lebensplanung mit einem oder mehreren Kindern gemeinsam mit einem guten Verlauf ihrer beruflichen Karriere zu haben.

Auffallend ist dabei, dass immer mehr Frauen, schneller während der Elternzeit wieder zurück in ihre Arbeit gehen und finanziell die Familie mit unterstützen müssen und wollen. So hat sich allgemein auch der Beratungsansatz vom Vorjahr fortgesetzt, dass sich durch die gute Öffentlichkeitsarbeit (Homepage) und die Zusammenarbeit mit einer Hebammenpraxis alle betroffenen Familien mit Schwangerschaft oder nach Geburt an die Beratungsstelle wenden. Folge dieser vielen Beratungen waren eine sehr hohe Anzahl von Anträgen für Soforthilfen über den Bischofsfond, die sich im Vergleich zum Vorjahr mehr als verdoppelt haben. Mit einer Gesamtsumme der bewilligten Leistungen von insgesamt 52.284 Euro ist sie im Vergleich zum Vorjahr (37.957 Euro) deutlich höher geworden.

Weiterhin zu beobachten ist, dass schwangere Frauen mit Abbruch einen Termin bereits am Tage der Anfrage oder einen Tag später haben möchten und bei Nichterreichen eines schnellen Termines innerhalb 24 Stunden andere Beratungsstellen außerhalb des Landkreises aufgesucht werden. Da im  Landkrei sRottweil Konfliktberatung bisher nur mit 100 Prozent vom Sozialministerium möglich ist, ist daher nach wie vor die Tendenz zum Abwandern in andere Landkreise zu beobachten, beziehungsweise die Folge die Konfliktberatungen kurz vorher abzusagen. Bei den Schwangerschaftskonfliktberatungen nach §§5,6 SchKG begleiteten die Berater Frauen/Paare bei insgesamt 87 Fällen (Vorjahr 83) mit insgesamt 114 Beratungen (Vorjahr 124). Sie sind im Vergleich zum Vorjahr konstant geblieben, jedoch war eindeutig mehr zu erkennen, dass die Tendenz der Überlegung zu einem Abbruch größer, wie im Vorjahr gewesen ist und vermutlich weniger Frauen sich doch noch für eine Schwangerschaft nach der Beratung entschieden haben.

In den Gesprächen wurde dazu mehrfach signalisiert, dass einfach das politische Weltgeschehen,
die Existenzangst mit einem oder mehreren Kindern, sowie die sehr schlechte Garantie für Kinderbetreuungsplätze und kaum Aussicht bei der Suche nach einem größeren Wohnraum im
Landkreis damit begründet wurden. In der allgemeinen Beratung nach §§ 2,2a SchKG unterstütztedonum vitae Frauen /Paare in 233 Fällen (Vorjahr 255) mit insgesamt 488 Beratungen (Vorjahr 488). So wurden insgesamt 602 Beratungen durchgeführt, ähnlich wie im Vorjahr mit
612 Beratungen. Das ist weiterhin eine Spitzenleistung, die landesweit stark über dem eigentlich berechneten Durchschnitt bei einer Besetzung einer Stelle von 1,0 liegt.

In manchen Monaten im Jahre 2022 gab es eine Wartezeit von zwei bis drei Monaten, bis die Beraterinnen einen Termin in der allgemeinen Beratung anbieten konnte. Mit einer guten und niederschwelligen Erreichbarkeit, sowie einer kontinuierlichen Besetzung von erfahrenen
Beraterinnen wird die Beratungsstelle somit konstant gleich aufgesucht, wie im letzten Jahr, jedoch haben sich aus den genannten Gründen die Zahl der Konfliktberatungen im Verhältnis zur allgemeinen
Beratung wieder erhöht.

Die weiterhin hohen Beratungszahlen zeigen, dass die Beratungsstelle im Landkreis sehr gut  ahrgenommen und geschätzt wird und ein konstant hoher Beratungsbedarf vorhanden ist. Die Versorgung der Schwangeren, nicht nur im Landkreis, wird immer problematischer und ist durch ein hohes Engagement und der ausgezeichneten Arbeit der Hebammen und Frauenärzten/ Frauenärztinnen im Landkreis noch gewährleistet.

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