Mit einem dreiköpfigen "Mobilen Impfteam Light" will der DRK-Kreisverband die über 80-jährigen impfwilligen Senioren, die im Landkreis von ambulanten Pflegediensten betreut werden und nicht mobil sind, für eine Covid-19-Impfung zu Hause aufsuchen. Foto: DRK-Kreisverband
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KREIS ROTTWEIL – Der Impfplan für die priorisierte Altersgruppe der über 80-jährigen Senioren hat eine Lücke. Diese Lücke möchte der DRK-Kreisverband Rottweil mit einem „Mobilen Impfteam-Light (MIT-L)“ schließen und Senioren, die zu Hause von einem ambulanten Pflegedienst betreut werden und nicht mehr mobil sind, mit diesem MIT-L für einen Impftermin aufsuchen.








Derzeit sind die Covid-19-Impfungen für die erste Gruppe im Gange. Mobile Impfteams des baden-württembergischen Sozialministeriums kommen in den Pflegeeinrichtungen des Landkreises zum Einsatz. Ansonsten müssen sich impfwillige 80-Jährige und älter über eine Telefon-Hotline (Warteschlangen von drei Stunden und mehr sind keine Seltenheit) oder über eine spezielle Online-Plattform (viele Senioren sind dafür nicht ausgerüstet oder damit überfordert) um einen Termin im Kreisimpfzentrum (KIZ) in Rottweil bemühen und schauen, wie sie dann dorthin kommen.

Senioren, die aber noch in den eigenen vier Räumen leben und auf die Betreuung sowie Pflege durch einen ambulanten Pflegedienst angewiesen und überhaupt oder nur sehr eingeschränkt mobil sind, kommen in dem „Handlungsleitfaden“ des baden-württembergischen Ministeriums für Soziales und Integration im Prinzip nicht vor.

Bereits in der ersten Sitzung der Corona-Projektgruppe des Kreisseniorenrats im August 2020 hatten der Vorsitzende der Arbeitsgruppe, der stellvertretende DRK-Kreisgeschäftsführer Dieter Gaus, sowie die beiden anderen Mitglieder, der Kreisseniorenratsvorsitzende Matthias Kohlhase und Peter Wolf, gefordert, dass die Gruppe der von ambulanten Pflegediensten betreuten Senioren stärker berücksichtigt werden müsse, wenn es um Maßnahmen gegen die Folgen der Corona-Pandemie gehe. Die Corona-Arbeitsgruppe begrüßt und unterstützt
daher nachdrücklich die Initiative des DRK-Kreisverbands Rottweil.

„Wir haben beim baden-württembergischen Sozialministerium bereits einen Bewilligungsantrag für unser Projekt gestellt“, unterstreicht DRK-Kreisgeschäftsführer Ralf Bösel. „Wir vom DRK-Rottweil sind startbereit und können sofort loslegen, sobald
wir vom Sozialministerium grünes Licht erhalten haben.Wir arbeiten bei MIT-L eng mit den 27 ambulanten Pflegediensten im Kreis Rottweil zusammen.“

Allerdings stehe und falle der Erfolg des Projekts mit der Verfügbarkeit von Impfdosen durch das Kreisimpfzentrum, betont Bösel. „Wir wollten in dieser Sache nicht untätig bleiben. Wir
haben das Landratsamt bereits über unser Projekt informiert und werden eng mit den zuständigen Behörden kooperieren, was die Versorgung mit Impfdosen betrifft“, bekräftigt der DRK-Kreisgeschäftsführer.

Zumindest für die betroffene Personengruppe falle dann auch die problematische Prozedur der Impftermin-Vereinbarung weg, weil
das von den Pflegediensten in Kooperation mit dem DRK übernommen werde. Die gleiche Idee werde zudem auch vom DRK-Kreisverband Wangen im Allgäu verfolgt.

Wie der DRK-Kreisverband Rottweil in seinem Konzeptpapier darlegt, haben immerhin 9542 Menschen, die über 80-Jahre alt sind, im Kreis Rottweil ihren Wohnsitz. Das MITL soll eine verkleinerte Version des normalen mobilen Impfteams werden und kommt mit drei Personen aus: ein Arzt, eine medizinische Fachperson, eine Person für die Registrierung und Dokumentation.

Die ambulanten Pflegedienste sollen ihre Patienten beziehungsweise deren Betreuer sowie die impfberechtigten Beschäftigten über die Möglichkeit der Covid-19-Impfung informieren sowie deren Impfbereitschaft abfragen. Die Pflegedienste melden danach „datenschutzkonform“ an den DRK-Kreisverband: ihre zuständige Ansprechperson, die Zahl der impfwilligen Patienten und Beschäftigten sowie die Namen und Kontaktdaten der gesetzlichen Vertreter beziehungsweise
Betreuer der impfwilligen Senioren, die unter Betreuung stehen.

Die ambulanten Pflegedienste haben zudem die Aufgabe, die Impfungen vorzubereiten. Der DRKKreisverband fordert dann jeweils die entsprechende Anzahl der Impfdosen zu einem
bestimmten Termin beim KIZ an und holt dort den Impfstoff auch am Impftag ab. Geimpft werden die betreffenden Senioren daheim vom Arzt. Der Termin für die zweite Impfgabe läuft in der gleichen Abfolge ab.

Der DRK-Kreisverband kann sich weiter auch den Einsatz des MIT-L in „Betreuten Wohnanlagen und Wohngemeinschaften“
vorstellen. „Nun kommt alles darauf an, wie schnell das Sozialministerium auf unseren Antrag reagiert. Wir sind bereit“, betont Ralf Bösel. Und auch die Corona-Projektgruppe des
Kreisseniorenrats hofft, dass dieses Modellprojekt des DRK-Kreisverbands möglichst rasch realisiert und dafür die notwendige Zahl der Impfdosen zur Verfügung gestellt werden kann, damit „endlich mehr Schwung in die derzeit so zähe Impfkampagne kommt.“

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