Am Freitag feierte der Obst und Gartenbauverein in Mariazell Richtfest an der neuen Vereinshütte auf der Versuchsanlage am Brenntenwald. Der OGV-Vorsitzende Christoph Mayer-Sander sprach dabei von einem „bedeutsamen Tag“. Die Hütte ist stolze ist 9,50 Meter auf 9,30 Meter groß.
Die Behörden und ihre Vorschriften kosteten den Obst- und Gartenbauverein viel Geduld. Man wartete mehr als ein Jahr lang auf den roten Punkt, doch dann ging alles ganz schnell. Der Verein räumte die Gerätschaften aus und riss die gut 30 Jahre alte bisherige Hütte ab. Man grub neue Fundamente und betonierte eine Bodenplatte. Für den Unterbau der Holzkonstruktion mauerten die Vereinsmitglieder einen Sockel von 25 Zentimeter Höhe.
Am Donnerstag rückten Fachleute von Holzbau Jauch an und montierten die Fertigteile, schon am Freitagmittag war das Satteldach dicht. Abends folgte der Richtspruch auf dem First. „Es ist kaum zu glauben, wir stehen vor einer wunderschönen neuen Hütte. Vor vier Jahren hatte es nicht danach ausgesehen, dass wir das schaffen“, so Mayer-Sander erfreut, nachdem das Trinkglas der Zimmerer auf dem Boden zerschellt war. „Aber ohne die alte Hütte gebe es die neue nicht“, betonte er mit Blick auf die Gründungsmitglieder. Er hoffe, man werde im neuen Vereinsheim viele schöne Stunden verbringen.
Die Hütte sei in erster Linie für die nächste Generation gebaut. Der Verein hoffe, dass sich junge Familien dem Verein anschlössen, sagte der OGV-Chef. Er dankte allen Helfern für den tatkräftigen Einsatz und Bürgermeister Franz Moser, der sich sehr für das Vorhaben des Vereins eingesetzt habe.
Am Samstag nach dem Richtfest hatte der Verein den nächsten Arbeitseinsatz auf der Versuchsanlage: Die Vereinsmitglieder bauten von zwei Eschbronner Schreinern gespendete und gebrauchte Türen und Fenster ein und dämmten die Außenwände
In der neuen Vereinshütte wird der OGV Geräte und Maschinen, die aus Platzmangel teilweise bei Mitgliedern gelagert wurden, unterstellen. Außerdem befindet sich in der Hütte ein Schulungs- und Bastelraum für das „Offene Gartentürle“ und für das Schülerbegleitprogramm „NaturPur“ der Grundschule Eschbronn. Jeden Donnerstagnachmittag betreuen OGV-Mitglieder die Grundschüler.
Ein paar Wermutstropfen gibt es aber: Vorerst wird die neue Hütte nicht an die öffentliche Strom- und Wasserversorgung angeschlossen. Bei Veranstaltungen muss sich der OGV mit Notstromaggregat, Wassertank und mobilem WC behelfen.
Obwohl an der bisherigen Stelle schon eine Hütte stand, muss der Verein Ausgleichsmaßnahmen erbringen. Diese dürften aber nicht in der Anlage abgearbeitet werden, so Mayer-Sander. Die Baurechtsbehörde fordere, dass der Verein entlang des Zufahrtswegs zur Versuchsanlage einen Heckenriegel pflanzt. Das aber stört die Landwirte, sie fürchten Schattenwurf und eine Behinderung ihrer Arbeit. rg