Dienstag, 1. Dezember, seit 20 Uhr wird die Feuerwehr im Landkreis Rottweil digital alarmiert. Zu diesem Zeitpunkt will der Landkreis sein digitales Alarmierungsnetz offiziell für die Nutzung freigeben.
Der Inbetriebnahme gingen ein mehrjähriger Planungsprozess sowie eine zwölfmonatige Bauphase voraus, heißt es in einer Pressemitteilung des Kreis-Feuerwehrverbands. Mit der Umstellung auf digitale Alarmierung soll nun die über Jahrzehnte genutzte analoge Alarmierung schrittweise abgelöst werden. Steigende Schwierigkeiten und Kosten bei der Ersatzteilbeschaffung, als auch der Wunsch zur Nutzung moderner Standards hätten eine Neukonzeptionierung des Alarmierungssystems notwendig gemacht, so der Verband der Feuerwehren im Landkreis Rottweil. „Damit kommt der Landkreis der Vorgabe des Feuerwehrgesetzes Baden-Württemberg nach, ein geeignetes Alarmierungsnetz für die Feuerwehren vorzuhalten“, berichtet Feuerwehrsprecher Sven Haberer. Für die vergleichsweise schnelle bauliche Umsetzung hätten unter anderem zwei im Kreis ansässige Fachfirmen aus dem Bereich der Funk- und Fernmeldetechnik eingesetzt werden können.
Zusätzlich zur Erschließung der Netzstandorte bedurfte auch die Datenversorgung im Einsatzleitsystem der Integrierten Leitstelle Rottweil (ILS) eines sehr hohen Arbeitsaufwandes, teilt der Kreis-Feuerwehrverband weiter mit. Neben der Implementierung der neuen Alarmierungsschleifen wurden auch die Struktur der Alarmstufen und die dazugehörigen Alarm- und Ausrückeordnungen angepasst. Für diese Aufgaben konnte der Landkreis zusätzlich einen externen Administrator einbinden. Dieser unterstützte die Leitung der ILS Rottweil und konnte wesentlich zur schnellen Ausführung und Optimierung des Systems beitragen.
Auch der über mehrere Monate andauernde Testbetrieb sei positiv verlaufen und habe eine deutliche Verbesserung der Abdeckung erkennen lassen, so Haberer weiter. In Abstimmung mit den Kommandanten nahmen zum Stichtag 15 der insgesamt 21 Gemeindefeuerwehren und die Werkfeuerwehr des Vinzenz-von-Paul-Hospitals in Rottweil die Umstellung vor. Dazu mussten die bisherigen Meldeempfänger der Feuerwehrangehörigen durch neue Geräte ersetzt werden. „Die noch nicht umgestellten Feuerwehren werden voraussichtlich in den kommenden Monaten nachziehen und bis dahin wie gewohnt analog alarmiert“, so Haberer weiter.
Der Landkreis strebt an, den anderen Mitgliedern der Blaulichtfamilie, wie dem THW und dem DRK, die Nutzung im Laufe des Jahres 2021 ebenfalls zu ermöglichen. An den dafür notwendigen Voraussetzungen werde bereits gearbeitet.
Die jetzt erfolgte Neukonzeptionierung des Alarmierungssystems stellt dabei einen von mehreren Schritten zur Vernetzung und Digitalisierung der Feuerwehren dar. So wird aktuell ebenfalls die Umstellung der Funktechnik von Analogfunk auf das vom Land betriebene Digitalfunknetz vorbereitet. Diese soll in den Jahren 2021 bis 2024 erfolgen und wird in diesem Zeitraum durch das Land Baden-Württemberg mittels Zuwendungen gefördert.