DEISSLINGEN – Bürger finden bei der Deißlinger Dorfputzete scharfe Flak-Munition, und weder Polizei noch Kampfmittelräumdienst kommen, stattdessen nimmt der Revierförster die Dinger mit nach Hause, um sie übers Wochenende in seinem Waffenschrank aufzubewahren und dann am Montag zur Polizei zu bringen: Ein Vorgehen, das bei vielen für Kopfschütteln sorgte. Also haben wir mal bei der Polizei nachgefragt.
Deren Presseabteilung erstmal selbst nachfragen muss, und dann rückmeldet: Es habe sich um einfache Gewehrmunition gehandelt, da müsse der Kampfmittelräumdienst nicht tätig werden. Hat es sich aber nicht, da waren sich alle einig, die die drei Teile gesehen haben, diejenigen unter ihnen mit Bundeswehrerfahrung betonten: Mit so einem Ding kann man ein Flugzeug runterholen.
Also wird bei der Polizei nochmal nachgefragt, und dann kommt die Antwort: Es sei Geschützmunition, und man habe das mit dem Revierförster abgeklärt. Der sei schließlich sachkundig im Umgang mit Waffen und Munition und habe außerdem ebenfalls Bundeswehrerfahrung. “In Absprache mit der Polizei wurden die Patronen von ihm am Montag an das Polizeirevier Rottweil übergeben, da Fachdienststellen über das Wochenende nicht erreichbar waren. Die Polizei in Rottweil prüft derzeit die Herkunft der Munition. Wären die Gegenstände von Personen gefunden worden ‘die nicht wissen, was das ist’ wäre sicher anders entschieden worden.”, schreibt Harri Frank von der Pressestelle des Polizeipräsidiums.
Sollte die Polizei allerdings nach Spuren auf der Munition suchen, wird es schwierig, denn die Deißlinger Finder haben ihre Fingerabdrücke auch darauf hinterlassen.