Die meisten Menschen brauchen Sonne, um sich wohlzufühlen. Zu viel Sonne schadet jedoch, wie aktuelle Zahlen der AOK Schwarzwald-Baar-Heuberg belegen. Im Kreis Rottweil wurden im Jahr 2019 insgesamt 110 AOK-Versicherte wegen Schäden durch Hitze oder Sonnenlicht ambulant oder stationär behandelt.
Kreis Rottweil. Bis 2019 gab es einen Anstieg, anschließend kam es aufgrund der Pandemie zu einem starken Rückgang der Behandlungszahlen. Die Gründe dafür sind spekulativ. Es liegt die Vermutung nahe, dass die Menschen weniger häufig zum Arzt gegangen sind, Freizeitmöglichkeiten waren deutlich eingeschränkt, die Freibäder konnten teils nur durch vorheriges Registrieren und dann auch nur für einen bestimmten Zeitraum besucht werden, Sportvereine waren teilweise geschlossen, Urlaube wurden storniert und so weiter.
Insgesamt befanden sich in Baden-Württemberg 2888 Versicherte im Jahr 2021 wegen Schäden durch Hitze in Behandlung. Die Dunkelziffer könnte höher sein, da nur Versicherte ermittelt werden konnten, die sich tatsächlich in ärztlicher Behandlung befanden.
Risikofaktoren für akute Hitzekrankheiten sind unter anderem ein schlechter Allgemeinzustand, starkes Übergewicht, körperliche Anstrengung bei Hitze, aber auch chronische Erkrankungen wie zum Beispiel Herzschwäche, Diabetes oder Schilddrüsenerkrankungen sowie Medikamenteneinnahme und Alkoholkonsum. Menschen mit wenig Haar wie zum Beispiel Kleinkinder oder Ältere mit Glatze, sind eher gefährdet als Menschen mit vollem Haar.
„Zu einem Hitzschlag kann es kommen, wenn es dem Körper nicht mehr gelingt, sich durch Schwitzen ausreichend abzukühlen. Es entwickelt sich ein Wärmestau mit einem schnellen Anstieg der Körpertemperatur auf über 39 Grad Celsius (rektal gemessen). Dadurch schwillt das Gehirn an und es kommt zum Hitzschlag. Typische Anzeichen dafür sind gerötete, heiße und trockene Haut, Übelkeit, Kopfschmerzen, Bewusstseinsveränderungen bis hin zur Bewusstlosigkeit. Manchmal kann es dann sogar zu Schüttelfrost kommen als Zeichen einer Temperaturregulationsstörung. Ein extremer Hitzschlag ist ein medizinischer Notfall, weil der Kreislauf völlig zusammenbrechen kann. Rufen Sie in diesem Fall den Rettungsdienst (112).
Als erste Hilfemaßnahmen sollten Betroffene an einen kühlen Ort gebracht und der Körper abgekühlt werden. Kühlung verschaffen das Besprühen mit Wasser, Abwaschen des Körpers mit kühlem Wasser und kühle Umschläge. Auch die stabile Seitenlage ist dann wichtig. Der Rettungsdienst wird ggf. Infusionen geben und den Patienten ins Krankenhaus bringen. Bei ersten Anzeichen ist es ebenfalls hilfreich, sich an einen kühlen Ort zu begeben und den Körper zu kühlen sowie ausreichend zu trinken. Vermieden werden sollte hingegen das Eintauchen in Wasser und das Kühlen mit Eisbeuteln.“, so PD Dr. Sabine Knapstein, Ärztin bei der AOK Baden-Württemberg.
„Es können hitzebedingte Beschwerden/Symptome bis hin zu sogenannten Hitzekrankheiten auftreten. Diese äußern sich vor allem mit heißer Haut, gesteigerter Atmung, von Medizinern auch Hyperventilation genannt, erhöhtem Puls, Übelkeit, Durchfall. Bei sehr starker Austrocknung ist das Schwitzen nicht mehr möglich.“
„Eine Hitzeerschöpfung kann sich entwickeln, wenn jemand mehr schwitzt als gewöhnlich. Der Körper verliert dadurch vermehrt Flüssigkeit. Dadurch sinkt das Blutvolumen und der Blutdruck fällt ab. Gleichzeitig steigt die Körpertemperatur. Typische Anzeichen dafür können starker Durst, Schwäche, kalte feuchte Haut, niedriger Blutdruck mit hoher Pulsfrequenz, Hyperventilation, Appetitlosigkeit, Übelkeit, Schwindel und Abgeschlagenheit sein. Hilfreich sind in diesem Fall eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr und das Kühlen des Körpers. Bessern sich die Beschwerden danach nicht oder steigt die Körpertemperatur auf mehr als 38 Grad Celsius, sollte ein Arzt hinzugezogen werden.“
„Bei einem Hitzekollaps führt der Blutdruckabfall und die damit verbundene Minderdurchblutung des Gehirns bis zur Bewusstlosigkeit. In diesem Fall sollte der Rettungsdienst (112) gerufen werden. Als erste Maßnahmen bei Anzeichen eines Blutdruckabfalls sollten sich Betroffene an einen kühlen Ort begeben und sich im Liegen ausruhen. Die Kleidung sollte geöffnet, der Körper gekühlt und ausreichend Flüssigkeit aufgenommen werden.“
Bei Hitze ist es wichtig, die tägliche Trinkmenge von rund 1,5 bis 2 Litern zu erhöhen. Bei Gesunden kann dies auch mehr als ein zusätzlicher Liter sein. Patienten mit Herzschwäche und bestimmten Nierenerkrankungen sollten mit ihrem Arzt die tägliche Trinkmenge besprechen. Da bei älteren Menschen oft das Durstgefühl verloren geht, haben sie schon unter normalen Umständen kaum eigenen Antrieb zu trinken. Bei Hitze wird dies noch problematischer, denn es wird mehr Flüssigkeit durch Schwitzen ausgeschieden. Kranke Menschen sind bei Hitze ebenfalls besonders gefährdet, da bestimmte Medikamente entwässernd wirken. Der Alkoholkonsum sollte eingeschränkt werden, da er – bei Jung und Alt – zu vermehrtem Flüssigkeitsverlusten führt.
Der beste Sonnenschutz ist Schatten. Er kann die UV-Strahlung um 50 bis 95 Prozent vermindern. Allerdings schützt nicht jeder Schatten gleich. Dichtes Blattwerk von Bäumen oder Sträuchern eignet sich gut und hält mehr Sonne ab als viele Strandschirme. Ist kein schattiges Plätzchen zu finden, ist entsprechende Kleidung wichtig. Kleidung schützt gut, wenn sie dunkel, fest gewebt oder dicht und ungebleicht ist. Lichtschutzmittel wie Sonnencreme oder -spray können Sonnenbrand verhindern und das Hautkrebsrisiko senken, wenn man beachtet, wie lange sie wirken.
Jawohl und weiter geht der Panikmodus.
Hitze gefahr. Wir werden alle Sterben entweder durch Corona oder an der Hitze.
Was soll diese Panik mache?
So lange wir noch Arbeiten und somit Steuern zahlen dürfen kann es nicht so schlimm sein.
Von den Medien wünsche ich mir, dass sie sich nicht von der Politik twangssteuern lassen und einfach nicht auf diese Panik mache sich einlassen.