Fohrenbühl (pm) – Vier Lokale in unmittelbarer Nachbarschaft zueinander, auf dem Fohrenbühl, zwei auf dieser, zwei auf der anderen Seite der früheren Grenze zwischen Baden und Württemberg, zwei auf Lauterbacher, zwei auf Hornberger Gemarkung, allesamt mit besonderer Tradition: Der Besuch des Bundestagsabgeordneten Volker Kauder (CDU) auf der Passhöhe beim Gasthaus „Adler“ bot zahlreiche Anlässe, um mit ihm über das diesjährige Motto seiner Sommertour zu reden, wie die CDU in einer Pressemitteilung schreibt.
„Ländlicher Raum – Heimat mit Zukunft“ – so der Titel, und so fasste Karl-Josef Moosmann vom gastgebenden „Adler“ die wechselvolle Geschichte des Fohrenbühl („früher gehörten wir einmal zu Vorderösterreich“) und seines seit 1780 im Familienbesitz geführten Hauses kompakt und anschaulich zusammen. Zuvor hatte der Vorsitzende des Lauterbacher CDU-Ortsverbands, Rolf Buchholz, bei der Begrüßung des prominenten Gastes die beiden Wirtsfamilien vom „Adler“ und vom Landhaus Lauble vorgestellt und so die Diskussion zu einer knapp 1 1/2 –stündigen, sehr intensiven Diskussionsrunde eingeleitet.
Diese wurde recht bald im Inneren fortgesetzt, mit kühlem Kopf und heißem Herzen und mit Kaffee und feinsten Kuchen.
Denn die tatsächlich beeindruckende und nicht selbstverständliche Zusammenarbeit zwischen den vier Lokalen, von der Erfolgsgeschichte „Schlemmen und Spazieren“ über die gemeinsame, von Martin Veith verantwortete „Bergpost vom Fohrenbühl“ bis zu Präsentationen auf verschiedenen Messen, ist das eine. Der andere Punkt sind die heutigen Herausforderungen für die Gastronomie und die, auf dem Fohrenbühl immer die Fachkräfte zu finden, die man braucht. Ein Thema, bei dem auch die grundsätzlichen Einstellungen junger Leute hinsichtlich Arbeit und eigenen Bedürfnissen angesprochen worden sind. Saisonale und wetterbedingte Unwägbarkeiten sind ein weiterer Bereich, der Planung oftmals erschwert.
Auf die Probleme, die die („nicht praktikable“) Arbeitszeitverordnung für die Gastwirte mit sich bringt, ging der Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion ausführlich und detailliert ein. Auch auf dem Hintergrund seiner Gespräche mit der DEHOGA und dem Wissen, dass sich der Koalitionspartner schwer tut mit Erleichterungen, sicherte er zu, „dass wir was machen müssen. Wir wollen Ihnen entgegenkommen, doch muss es Grenzen bei der Belastbarkeit geben.“
Hinsichtlich der ebenfalls ins Spiel gebrachten unterschiedlichen Mehrwertsteuersätze sieht Volker Kauder keinerlei Möglichkeiten zu Veränderungen: „Dies bleibt so kompliziert wie es ist.“ Mit einem nicht unbedingt freundlichen Blick zurück an jene Koalitionsverhandlungen mit der FDP, die eine Regelung durchgesetzt hatte, die wohl niemand mehr so richtig versteht und nachvollziehen will.
„Unser Land steht insgesamt gut da“, weitete Volker Kauder die Diskussion aus, „den allermeisten Menschen geht es gut. Das liegt zu einem großen Teil an unserer robusten mittelständischen Wirtschaft und auch an der gastronomischen Vielfalt und Qualität. Doch wir haben Risiken, wie wir sie seit Jahrzehnten nicht mehr erlebt haben.“
So sieht er neben einer zunehmenden Verrohung und erschreckenden Aggressivität im Inneren Bedrohungen in vielen Teilen der Welt, herbeigeführt durch Autokraten wie Putin („der Europa destabilisieren will und der das Ende der Sowjetunion noch immer nicht verwunden hat“) und das Pulverfass im Vorderen Orient, „das uns ganz große Sorgen macht.“