DUNNINGEN. „In den letzten Jahren waren mir alters- und gesundheitsbedingt Besuche in Dunningen leider nur noch eingeschränkt möglich, sodass das Jahrbuch für mich tatsächlich eine Brücke in die Vergangenheit und nach Dunningen ist.“ Solche Briefe haben auch im zu Ende gehenden Jahr den Heimat- und Kulturverein als Herausgeber des Dunninger Jahrbuches “Die Brücke” erreicht. Darüber berichtet Dunningens Ehrenbürger und früherer Schulleiter Julius Wilbs. Das Jahrbuch erscheint im 37. Jahrgang mit einer Auflage von 700 Exemplaren.
Erstaunlich sei, was die drei Chronisten – Ruth-Keßler Wilbs für Dunningen, Rudi Merz für Seedorf und Albin Staiger für Lackendorf – im Laufe des Jahres an Ereignissen in den drei Ortschaften der Eschachtalgemeinde zusammengetragen und für die Öffentlichkeit aufgeschrieben hätten, so Wilbs. Beispielsweise: Aktivitäten der Sport treibenden Vereine, kulturelle und kirchliche Veranstaltungen, Maßnahmen für den Erhalt der heimatlichen Natur, Goldene Hochzeiten und andere freudige, aber auch traurige Ereignisse.
“Sie zeigen ein lebendiges, intaktes Gemeindeleben, das hauptsächlich von Personen und Gruppen, die ehrenamtlich tätig sind, getragen wird”, so Wilbs weiter. Erstaunlich sei auch, dass jedes Jahr sich Bürgerinnen und Bürger finden, die Geschichten und Erlebnisse aus der Vergangenheit erzählen und zum Besten geben. So berichtet Peter Hils unter der Überschrift “Ein Daniel Düsentrieb vor 200 Jahren” über Dominkus Mauch, einen Mechanicus aus dem Umfeld von Jacob Mayer. Herta Keßler zeichnet die wechselhafte Geschichte der Familie Graf nach, die seit 1899 bis in diese Tage die Dunninger mit Fleisch- und Wurstwaren versorgte. Hermann Hirt hat im Tagebuch des Panzergrenadiers Siegfried Haas geblättert. Dieser hat aus der Zeit seiner Kriegsteilnahme und der Gefangenschaft in Russland von 1945 bis 1949 ein Tagebuch verfasst.
Im Kreise der Autoren werden die Leserinnen und Leser auch wieder Rainer Pfaller finden. Er würdigt die Arbeit und die Aktivitäten des hundertjährigen Obst- und Gartenbauvereins Seedorf. Zudem erwähnt Wilbs Inge Erath, die es sich seit einigen Jahren zur Aufgabe gemacht hat, Familien vorzustellen, die sich aus anderen Ländern in Dunningen niedergelassen haben und in die heimische Bevölkerung integriert sind. Dieses Jahr werden der Wirt der „Braustube Wehle“, Ali Korkmaz, und seine Familie vorgestellt. Er beendet das Interview mit Frau Erath mit dem Bekenntnis: „Ich freue mich, dass ich nach Dunningen gekommen bin – hier ist mein Dorf.“

“Sicher finden auch die weiteren Artikel das Interesse der Leserschaft in den drei Ortsteilen und bei den auswärts wohnenden Dunningern”, so Julius Wilbs in seiner Mitteilung. Er listet auf:
- Frank Maier, Ideen und Taten: Sozialdemokraten (50 Jahre SPD Ortsverein)
- Julius Wilbs, Lupenreine Demokraten (Erinnerungen an die “badische Revolution” vor 145 Jahren)
- Wolfgang Gerst, Rekonstruktion eines alten Holzäpfelkleidles
- Inge Erath, Die Damen vom Bürgerbüro
- Dagmar Braun, Im Wechselrahmen
- Frank Maier, 25 Jahre Schul-und Gemeindebücherei
Außerdem finden sich auch in dieser Ausgabe die seit Jahren üblichen Statistiken über Wetter und Klima, über die Geburten und Sterbefälle, über die Hochzeiten und Taufen, über die Arbeit des Bürgermeisters und des Gemeinderates. “Was wäre aber ‘Die Brücke’ ohne die großartigen Fotografien von Fritz Rudolf”, fragt Wilbs abschließend rhetorisch.
Jedenfalls: Nun können sich die Mitglieder des Heimat- und Kulturvereins und die Dunninger in der Fremde wieder freuen auf eine informative und unterhaltsame Jahresgabe. Der freie Verkauf beginnt am 20. Dezember im Bürgerbüro.