KREIS ROTTWEIL – Während letztes Jahr der Jahrhundertsommer mediterrane klimatische Verhältnisse beschert hat, haben sich die Zecken so stark vermehrt wie noch nie. Dadurch erreichte die Frühsommermeningoenzephalitis (FSME), eine durch Zecken übertragene Erkrankung des zentralen Nervensystems, hierzulande im Vergleich zu den Vorjahren zahlenmäßig einen Höchststand, meldet das Gesundheitsamt Rottweil.
Auch im Landkreis Rottweil – der bezogen auf die Einwohnerzahl zu den am meisten betroffenen Kreisen in Baden-Württemberg (BW) gehört – muss befürchtet werden, dass dieses Jahr die Rekordwerte von 2018 noch deutlich übertroffen werden. Die meisten FSME Meldungen kommen nach wie vor aus Bayern und Baden-Württemberg, allerdings breitet sich die Krankheit in Deutschland flächenmäßig immer weiter aus. Erstmals musste nun ein Landkreis in Niedersachen als Risikogebiet ausgewiesen werden. Auch können Einzelerkrankungen im gesamten Bundesgebiet auftreten.
Die gute Nachricht ist, dass man sich gegen FSME effektiv durch eine Impfung schützen kann. Das Gesundheitsamts Rottweil empiehlt, sich rechtzeitig vor Beginn der Zeckensaison impfen zu lassen: “Denn schon bei milderen Temperaturen verlassen die Zecken ihre Winterquartiere und begeben sich auf die Jagd nach ihren Opfern. Wer noch keinen Impfschutz hat oder eine Auffrischungsimpfung benötigt, sollte nicht zögern und sich baldmöglichst impfen lassen”.
Weil ganz Baden-Württemberg Risikogebiet für FSME ist, werden die Impfkosten von allen Kassen übernommen. Die Impfempfehlung richtet sich an alle Einwohner in Baden-Württemberg, die sich im Freien aufhalten und Gefahr laufen, dort von Zecken befallen zu werde