„Man sollte es nicht für möglich halten“, empört sich Klaus Andreae aus Schramberg: „Da wechselt jemand seine WC-Schüssel aus. Wohin mit der alten Keramikschüssel? Ganz einfach in den Wald.“ Andreae findet die ausgediente Kloschüssel in der Nähe des Wanderparkplatzes beim Feurenmoos auf dem Sulgen. Außerdem noch direkt neben dem Abfalleimer eine Tüte mit Hausabfällen. Und das, obwohl doch die Hausmüll- und Sperrmüllabfuhr eigentlich gut funktioniere.


Auch beim Grüngut finden die Müllwerker vom Entsorgungsunternehmen Alba immer wieder Sachen, die dort nichts verloren haben. Kürzlich zogen Andreas Krieger und sein Kollege mehrere dicke Bündel Kartonverpackungen unter den Zweigen und Grasschnitthaufen hervor. „Wir schauen, ob wir eine Adresse finden“, erzählt er. Bei den Möbelverpackungen könnte es über die Adresse des Geschäfts gelingen, den Käufer herauszufinden, glaubt Krieger.
Im Ordnungsamt der Stadt Schramberg haben Cornelia Penning und ihr Team immer wieder mit der „illegalen Abfallbeseitigung“ zu tun: „Ich kann mir bildhaft vorstellen, woher das wieder kommt.“ Sie werde den „Stadtsheriff“ vorbeischicken, damit dieser versuche, den Verursacher zu ermitteln. Wenn nicht feststellbar sei, wer den Müll so entsorgt hat, sei es an sich Sache des Landkreises, den Müll zu beseitigen.
Gelegentlich gelinge es sogar, die Verursacher ausfindig zu machen. An der Alten Steige seien vor einiger Zeit Mülltüten im Wald gelegen. Darin fand sich ein Hinweis auf die Verursacherin. „Da war auch die Polizei involviert“, erzählt Penning. „Als die Frau eine Anzeige vom Landkreis bekam, hat sie erklärt, sie habe gar nicht gewusst, dass das nicht recht ist, den Müll in den Wald zu werfen.“ Immerhin habe sie die Verwarnung bezahlt.
Bruno Rees, der Leiter des Abfallwirtschaftsamts beim Kreis Rottweil bestätigt, dass sein Amt die Bußgeldbescheide ausstelle: „Das kann ganz schön teuer werden.“ Neben der Geldbuße müssen die Verursacher auch die Kosten für die Entsorgung tragen. Allerdings müsse seine Behörde nachweisen, dass jemand tatsächlich den Müll illegal entsorgt hat. „Wir hatten den Fall, da hat jemand behauptet, ein Unbekannter habe die Sachen aus seiner Garage gestohlen und dann in den Wald geworfen….“ Wenn man Zeugen habe, sei es einfacher mit dem Nachweis. Was die Kartons beim Grüngut in Schramberg betrifft, kündigt Rees an, man werde der Sache nachgehen.
Klaus Andreae ist allerdings pessimistisch, was die Müllsünder angeht: „Die Idioten sterben nicht aus.“