Zwei ihrer Empfehlungen hat die Ständige Impfkommission (Stiko) gestern geändert. Die eine: Wer die Erstimpfung mit Astrazeneca erhalten hat, soll die Zweitimpfung mit einem mRNA-Stoff (BIontech oder Moderna) erhalten. Dies wird ab sofort im Kreisimpfzentrum Rottweil (KIZ) so gemacht. Der zweiten Empfehlung, den Abstand zwischen Erst- und Zweitimpfung zu verkürzen, kann das KIZ jedoch nicht nachkommen.
Dies teilte Nicos Laetsch, der Leiter des Kreisimpfzentrums Rottweil, bei einen kurzfristig anberaumten telefonischen Pressekonferenz mit. Bisher wurden bereits Impflinge unter 60, die mit Astrazeneca erstgeimpft waren, mit einem mRNA-Stoff von Biontech oder Moderna zweitgeimpft. Außer sie wollten unbedingt auch die Zweitimpfung mit Astrazeneca bekommen. Dies gilt ab sofort auch für Impflinge ab 60, wie Laetsch mitteilte: Nur wer das ausdrücklich verlangt, bekommt die Zweitimpfung mit Astrazeneca.
Weniger Erstimpfungen mit Biontech
Die Folge: Weil jetzt noch mehr mRNA-Dosen für Zweitimpfungen verwendet werden, wird die Zahl der angebotenen Erstimpfungen mit diesem Stoff noch mehr zurückgehen. Allerdings: „Auch die mRNA-Impfstoffe sind nicht mehr so stark nachgefragt“ (Laetsch).
Keine schnellere Lieferung
Die zweite Empfehlung der Stiko war, das Impf-Intervall, also den zeitlichen Abstand zwischen Erst- und Zweitimpfung, zu verkürzen. „Das ist im Kreisimpfzentrum nicht möglich“, verkündete Laetsch: Die Impfdosen würden jeweils zum Termin geliefert, und eine schnellere Lieferung sei derzeit vom Land nicht vorgesehen. Das gelte nicht nur für die ohnehin schon vergebenen Termine, sondern auch für die künftigen.
Gefahr, dass dann ein Impfstoff verdirbt und entsorgt werden muss, besteht laut Laetsch nicht: Astrazeneca lasse sich drei Monate, Biontech wegen der Tiefkühlung sechs Monate aufbewahren.