KREIS ROTTWEIL – Im Rahmen einer Kreisvorstandssitzung hat sich der Kreisvorstand der Jungen Union Rottweil laut Pressemitteilung mit der aktuellen Corona-Politik befasst. Die Mitglieder des Kreisvorstands sehen die aktuellen „Spaziergänge“ gegen die Corona-Maßnahmen in Rottweil mit Sorge. Ohne eine Anmeldung würden diese klar gegen das Versammlungsrecht verstoßen. Gleichzeitig ist sich die Junge Union einig, dass aufgrund der gesunkenen Hospitalisierungsrate ein Umdenken in der Corona-Pandemie von Nöten ist und die Politik mit mehr Maß und Mitte regieren sollte.
Die Junge Union im Kreis Rottweil plädiert dafür, nicht immer nur mit Angst und Panik die derzeitigen Einschränkungen zu rechtfertigen, sondern vielmehr die Hoffnung auf einen baldigen endemischen Zustand zu vermitteln. Der JU-Kreisvorsitzende Marcel Kammerer kritisiert deshalb die Äußerungen von Ministerpräsident Kretschmann, bis Ostern keine Lockerungen in den Maßnahmen vornehmen zu wollen.
„Nach der wissenschaftlich nicht begründbaren Verkürzung des Genesenen-Status und der plötzlichen Zurückstufung der mit Johnson&Johnson geimpften Personen sind die Äußerungen von Kretschmann bereits der Dritte nicht nachvollziehbare Kommunikationsfehler hintereinander in der Corona-Politik“, so Kammerer. Die Bundes- und Landesregierungen müssten aufpassen, nicht noch mehr Menschen durch Angstrhetorik zu verlieren.
Während die Inzidenzen so hoch sind wie noch nie, sind die Intensivstationen dank Impfungen und der milderen Omikron-Variante nur noch gering mit Corona-Patienten belastet. Die Junge Union fordert die Regierung deshalb auf, einen Plan für den Übergang in die endemische Phase vorzulegen und die Einschränkungen für das gesellschaftliche Leben nach und nach zurückzunehmen. „Die Verhältnismäßigkeit der Maßnahmen der Corona-Verordnung muss stets überprüft werden. In Zukunft müssen die Hospitalisierungsrate und die Zahl der belegten Intensivbetten deshalb mehr in den Vordergrund rücken, wenn Grundrechtseinschränkungen gerechtfertigt werden sollen“, unterstreicht Kreisgeschäftsführer Felix Lehmann die Forderung der Jungen Union.
Für die Junge Union Rottweil ist indes klar, dass es in der Pandemie keine generellen Schul- oder Kitaschließungen mehr geben darf. Die psychische Belastung der Kinder und Jugendlichen in der Pandemie führte bereits zu einem deutlichen Anstieg der Suizidversuche im Kinder- und Jugendalter. Sollte das Corona-Virus schwer an einzelnen Schulen wüten, sollte laut der Jungen Union die finale Entscheidung zum Schulbesuch stets bei den Eltern liegen.
Insgesamt müssten nach der Pandemie die Kinder und Jugendlichen in den Fokus aller Politik-Ebenen rücken. Die Forderung der Jungen Union ist, dass die Kommunalpolitik neue Treffpunkte und Freizeitangebote für Kinder und Jugendliche schafft, während sich die Landespolitik für den schulischen Lückenschluss verantwortlich zeigt. „Die Kinder und Jugendlichen sind die Zukunft unserer Gesellschaft, deshalb müssen wir ihnen nach der Pandemie besondere Unterstützung anbieten, auch wenn ihre Lobby leider nicht sonderlich groß ist“, so die Junge Union abschließend.