Die diesjährige Kommunale Gesundheitskonferenz richtete ihren Fokus auf das bedeutende Thema „Gesund Aufwachsen“. Dabei versammelten sich zahlreiche Fachleute und Entscheidungsträger aus der regionalen Kommunalpolitik, den Kommunen sowie den örtlichen Institutionen wie Kindertageseinrichtungen und Schulen, um über die aktuellen gesundheitlichen Entwicklungen der Kinder- und Jugendlichen im Landkreis zu diskutieren.
Kreis Rottweil. Begrüßt wurden die Gäste durch Landrat Dr. Wolf-Rüdiger Michel, der die Wichtigkeit der Kindergesundheit in den Vordergrund stellte. Dr. H.- Joachim Adam, Leiter des Gesundheitsamtes ergänzte durch den One-Health-Ansatz, dass die Gesundheit von Mensch, Tier und Umwelt in einem engen Zusammenhang steht. „In der heutigen Zeit“, so Dr. Adam, „erfordert das Thema „Gesundheit“ eine umfassendere Betrachtung, die weit über bisherige Grenzen hinausgeht.“ Moderiert wurde die Kommunale Gesundheitskonferenz durch deren Geschäftsführer, Marco Sandmann.
Prof. Dr. Weidmann von der Hochschule Furtwangen lenkte die Aufmerksamkeit mit einem Impulsvortrag zum Thema „Gesund aufwachsen in Zeiten gesundheitlicher Krisen“ auf zwei hochrelevante Themen: Die gesundheitliche Situation von Kindern nach der Coronavirus-Pandemie sowie die Klimakrise. Er unterstrich die Relevanz der Gesundheitsförderung bei Kindern und Jugendlichen und betont die Notwenigkeit von inklusiven Bewegungsangeboten für Kinder mit Übergewicht, die Aufklärung zur psychischen Gesundheit sowie die Stärkung der Medienkompetenz bei Schülern, Lehrern und Eltern.
Es folgte die Vorstellung von Martin Fischer vom Gesundheitsamt Rottweil, der die Wichtigkeit der Präventionsketten unterstrich und damit die Einführung des Präventionsnetzwerks im Landkreis Rottweil einleitete. „Präventionsketten können nur dann entstehen, wenn alle relevanten Akteure auf kommunaler Ebene gemeinsam und koordiniert handeln“, so Fischer. Dieses Netzwerk soll eine strukturierte Infrastruktur schaffen, um die Gesundheit von Kindern und Jugendlichen durch wirkungsvolle Maßnahmen zu fördern. Als erster Schritt ist eine transparente Darstellung der Präventionsbausteine im Landkreis Rottweil anvisiert.
Interessierte erhielten die Möglichkeit, sich für einen regionalen E-Mail Verteiler anzumelden. Der Verteiler bietet Updates rund um das Thema Kindergesundheit und unterstützt die Kommunikation im Netzwerk. Darüber hinaus können Angebote und Initiativen zur Kindergesundheit regional verbreitet werden.
Mit bestehenden Projekten wie dem „Bewegungspass“ konnten bereits zahlreiche Kindertageseinrichtungen im Landkreis erreicht werden um die motorischen Fähigkeiten von Kindern im Alter zwischen zwei und sieben Jahren zu fördern. Zugleich sind zukünftige Projekte im Bereich Medienkompetenz in der Planung.
Ingo Marot, Geschäftsbereichsleiter Prävention bei der AOK Schwarzwald-Baar-Heuberg, stellt das Präventionsprojekt „@Ed und Ich“ vor. Das Projekt wird 2024 im Landkreis Rottweil für Schulen angeboten mit dem Ziel, Kindern durch ein Theaterstück mit anschließender Nachbereitung einen verantwortungsvollen Umgang mit digitalen Medien näher zu bringen.
„Die zahlreiche Teilnahme an der Gesundheitskonferenz unterstreicht, dass das Bewusstsein für die Thematik im Landkreis präsent ist und die tägliche Arbeit in den Einrichtungen und Institutionen einen maßgeblichen Einfluss auf aktuelle und auch zukünftige Gesundheitsthemen hat“, so Marco Sandmann.