KREIS ROTTWEIL – Umweltminister Franz Untersteller hat in Tübingen im Rahmen einer landesweiten Auszeichnungsveranstaltung insgesamt vier Landkreisen, 17 Städten und 16 Gemeinden aus Baden-Württemberg den European Energy Award verliehen. Unter den Preisträgern befand sich, wie auch schon im Jahr 2014, der Landkreis Rottweil.
„Mit dem Preis würdigen wir das große Engagement der Kommunen, die ihre lokale Energie- und Klimaschutzpolitik mit ganz konkreten Maßnahmen beharrlich und erfolgreich voranbringen“, sagte der Minister für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft. Die Rekordzahl von 37 Gewinnern sende ein starkes Signal für den Klimaschutz im Land aus, so Untersteller.
In Baden-Württemberg nehmen aktuell insgesamt 102 Städte und Gemeinden sowie 20 Landkreise am European Energy Award teil. „So viele Teilnehmer gibt es in keinem anderen Bundesland. Das unterstreicht die führende Rolle, die Baden-Württemberg beim Klimaschutz in Deutschland einnimmt“, betonte der Minister.
Der Landkreis Rottweil nimmt bereits seit 2012 am eea teil und wurde 2014 das erste Mal mit einem Ergebnis von 58,7 Prozent zertifiziert. Seitdem bekräftigte der Landkreis sein energie- und klimapolitisch orientiertes Engagement durch die Verabschiedung eines integrierten Energie- und Klimaschutzkonzeptes sowie eines energiepolitischen Leitbildes. Bei der Beschaffung von Strom, Fahrzeugen, Bauleistungen, Büromaterialien und Büroausstattungen liegt darüber hinaus ein starker Fokus auf Aspekten der Wirtschaftlichkeit und Praxistauglichkeit sowie dem Umwelt- und Klimaschutz. So bezieht der Landkreis beispielsweise seit 2013 für die Bewirtschaftung aller kreiseigenen Gebäude ausschließlich Ökostrom. Der Landkreis Rottweil möchte seine Liegenschaften zudem energetisch effizient bewirtschaften. Um energetische Schwachstellen besser identifizieren zu können und Optimierungspotenziale zu ermitteln existiert ein umfangreiches Energiemanagement.
Aufgrund dieser und weiterer Bemühungen konnte sich der Landkreis um weitere 16,2 Prozentpunkte auf 74,9 Prozent der möglichen Punkte steigern und war damit bei der diesjährigen Auszeichnungsveranstaltung der Beste Aufsteiger.
Bei der Kommunikation der Energiewende legt der Landkreis besonders großen Wert darauf, dass sämtliche Bereiche der Gesellschaft angesprochen und dafür begeistert werden. Denn das Mehrgenerationenprojekt der Energiewende kann nur gelingen, wenn die Gesellschaft gemeinschaftlich daran mitwirkt. Daher betonte der Erste Landesbeamte des Landkreises Rottweil, Hermann Kopp, bei der Auszeichnungsverleihung auch insbesondere die wichtige Aufklärungsarbeit der regionalen Energieagentur sowie die sehr gute Zusammenarbeit mit den Städten und Gemeinden im Landkreis. Durch die Energieagentur Landkreis Rottweil wurde schon 2009 eine neutrale Anlaufstelle für die Bürgerinnen und Bürger in Fragen der Energiewende im Landkreis geschaffen. Die Energieagenur berät die Bürgerinnen und Bürger zu den Themen Energie- und Klimaschutz, erneuerbare Energien, Energiesparen, Wärmedämmung, Anlagentechnik, ökologische Baustoffe, Energieversorger, Förderprogramme, energierelevante Gesetze und Verordnungen. Darüber hinaus werden durch die Energieagentur auch Handwerksbetriebe geschult und Schülerinnen und Schüler über die sogenannten Standby-Projekte frühzeitig für die Themen erneuerbare Energien, Energieeffizienz und Klimaschutz sensibilisiert. Darüber hinaus wurde im Jahr 2018 durch die Schaffung des Fachbereichs Klimaschutzmanagement im Landratsamt eine weitere Anlaufstation für die Bürgerinnen und Bürger in Fragen des Klimaschutzes geschaffen.
Außerdem ist das Klimaschutzmanagement im Landkreis Rottweil für die zentrale Steuerung, Umsetzung und kontinuierrliche Weiterentwicklung des integrierten Energie- und Klimaschutzkonzeptes verantwortlich und soll damit neue Impulse für einen regionalen Klimaschutz setzen. Somit ist der Landkreis Rottweil für die kommenden Herausforderungen und Aufgaben des Klimaschutzes und der Energiewende sehr gut aufgestellt.
Info:Der eea ist ein europäisches Qualitätsmanagement-System und Zertifizierungsverfahren, das der Energieeinsparung, der effizienten Nutzung von Energie und der Steigerung des Einsatzes regenerativer Energien in Kommunen dient. Hierbei werden die Klimaschutzaktivitäten der Kommune erfasst, bewertet und regelmäßig überprüft.