Das Landesumweltministerium hat Lauterbach und Schiltach in seine Liste der Radonvorsorgegebiete aufgenommen. Radon ist ein radioaktives Gas, das natürlich im Schwarzwald vorkommt und aus dem Boden in Gebäude eindringen kann. “Radon zählt nach dem Rauchen zu den häufigsten Ursachen für Lungenkrebs“, so das Umweltministerium.
In einer Allgemeinverfügung vom 12. Mai hat das Landesministerium auf Grundlage des Strahlenschutzgesetzes diese beiden Kommunen aus dem Kreis Rottweil aufgenommen. Die Verfügung tritt demnach am 15. Juni in Kraft. In Lauterbach und Schiltach erwarte das Regierungspräsidium, dass „über das Jahr gemittelt die Radon 222-Aktivitätskonzentration in der Luft in einer beträchtlichen Zahl von Gebäuden mit Aufenthaltsräumen oder Arbeitsplätzen“ den Referenzwert überschreiten werde.
Bauherren und Arbeitgeber aufpassen
Wer in einem solchen Vorsorgegebiet baut, muss besondere Maßnahmen ergreifen, um das Eindringen von Radongas in den Kellerräumen zu verhindern oder zu erschweren.
Bei bestehenden Gebäuden, in denen sich Arbeitsplätze im Erdgeschoss oder Keller befinden, müssen die Verantwortlichen in diesen Räumen Radonmessgeräte aufstellen. Das sind kleine Kapseln, die die Strahlung messen können. Nach 12 Monaten schickt man sie ein und erhält das Ergebnis.
Swoboda nimmt es gelassen
Bürgermeister Norbert Swoboda hatte sich gegen das Vorgehen des Umweltministeriums gewandt (Wir haben berichtet). Nun nimmt er die Entscheidung hin und will nicht gegen die Allgemeinverfügung klagen. „Das macht keinen Sinn“, findet er im Gespräch mit der NRWZ. Das Umweltministerum sei auf seine Einwände nicht eingegangen.
In der aktuellen Ausgabe des Amtsblatts „Bürger und Gemeinde“ von Lauterbach ist ausführlich dargestellt, was Hausbauer und Firmeninhaber zu unternehmen haben. Auch die Gemeinde werde prüfen, in welchen Räumen man möglicherweise solche Radonmessgeräte aufstellen muss. Die Gefahr, dass in Lauterbach Radon tatsächlich in höherer Konzentration auftrete, sei „theoretisch gegeben, praktisch aber nicht“, ist Swoboda überzeugt.