ROTTWEIL – Matthias Kohlhase folgt Egon Kalbacher, der sich aus gesundheitlichen Gründen von seinen Ämtern zurückgezogen hat, als Vorsitzender des Kreisseniorenrats Rottweil. Helene Eyth komplettiert als neue stellvertretende Vorsitzende das Vorstandsteam. Beide wurden bei der Mitgliederversammlung einstimmig gewählt. Kalbacher wird aber weiterhin Vorstandsmitglied des Landesseniorenrats bleiben und als Mitglied dem Kreisseniorenrat mit Rat und Tat nicht zuletzt in Projektgruppen zur Seite stehen.
Kohlhase zeigte anhand eines umfassenden Rechenschaftsberichts auf, welch ereignis- und arbeitsreiches Jahr seit der Mitgliederversammlung 2018 hinter dem Kreisseniorenrat liegt. Der neugewählte Vorsitzende Kalbacher habe eine Neuausrichtung und -strukturierung des Kreisseniorenrats anvisiert. Bereits im Juni sei mit der Gründung von Projektgruppen begonnen worden, die Neustrukturierung umzusetzen. Kohlhase skizzierte die verschiedenen Sitzungen von Vorstand, Ausschuss und Projektgruppen und erinnerte an ein Treffen mit dem Behindertenbeauftragten des Landkreises, Gerhard Winkler, und Silvia Gmelin, der Projektkoordinatorin des Inklusion-Projekts der Aktionsgemeinschaft GIEB im Kreis.
Dabei sei unter anderem als Ziel genannt worden, dass möglichst in jeder Kreisgemeinde die Stelle eines Seniorenbeauftragten beziehungsweise Kümmerers installiert werde. Zudem sei angedacht worden, das Aufgabengebiet eines Kümmerers um inklusive Themen zu erweitern. Kohlhase verwies darauf, dass in den Sitzungen auch immer wieder die Bedeutung einer zügigen Umsetzung des Kreisseniorenplans und die Notwendigkeit, weitere Ortsseniorenräte zu gründen, hervorgehoben worden. Kurz ging er auf die Gespräche Kalbachers mit dem Sozialdezernenten des Landratsamts, Bernd Hamann, sowie auf die Ausführungen Hamanns in der Dezember-Sitzung in Schramberg ein.
Kohlhase präsentierte erste Ergebnisse aus der Arbeit der sechs Projektgruppen „Jubiläum“, „Internet“, „Kreisseniorenplan“, „Pflege“, „Kreisseniorenrat & Kommune & Barrierefreiheit“ sowie „Alter – Gesundheit – Bewegung“ .
Zudem stellte Kohlhase die Gedanken zu „Inhalt und Struktur des Kreisseniorenrats“ vor: „Der Kreisseniorenrat sieht sich als Zentrum der kreisübergreifenden Aktivitäten für Senioren, als Ansprechpartner, Berater und Sachverständiger zu vielen seniorenrelevanten Punkten. Der Kreisseniorenrat sieht sich für die Zukunft im Kreis als Nukleus zur Seniorenorientierung im Innovationsprozess in Bezug auf den demografischen Wandel, als erfolgreichen Integrator der Senioren in den Generationendialog. So wollen wir uns in der Öffentlichkeit präsentieren.“ Kohlhase nannte einige Stichworte, die den Weg zu einer Neuausrichtung des Kreisseniorenrats kennzeichnen könnten: Wandel in der Organisation, die Außendarstellung, die Zeichnung eines Zukunftsbilds des Kreisseniorenrats, die Intensivierung der Zusammenarbeit mit den Gemeinden, Vorrang der Lobbyarbeit und intensivere Fokussierung auf die Stärken des Kreisseniorenrats.
Bei den durch den Rückzug Kalbachers notwendig gewordenen Wahlen wurden Matthias Kohlhase als neuer Vorsitzender sowie Helene Eyth als weitere stellvertretende Vorsitzende jeweils einstimmig gewählt. Kalbacher bedankte sich bei den Mitgliedern für die Unterstützung, die er in den sechs Jahren als stellvertretender Vorsitzender und in dem Jahr als Vorsitzender erfahren habe. „Ich werde aber weiterhin für sie tätig sein.“ So werde er sein Vorstandsamt im Landesseniorenrat und die Mitarbeit in dessen Ausschüssen „Ehrenamt und Kommune“ und „Überarbeitung der Satzung“ weiter ausüben, um den Kreisseniorenrat über die Arbeit in diesem Gremium auf dem Laufenden zu halten.
In seinem Ausblick auf die künftigen Aktivitäten streifte Kohlhase folgende Themenschwerpunkte: die Gründung von Stadt- und Ortsseniorenräten, die Beschäftigung mit der Altersarmut, mit Einsamkeit und Verwahrlosung, mit der Neuausrichtung und Mitgliederstruktur des Kreisseniorenrats sowie mit der Aufwertung des Kreisseniorenplans zu einem innovativen Leitfaden.