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Mehr ärztliche Behandlungen wegen illegaler Drogen im Landkreis Rottweil

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Im Landkreis Rottweil werden immer mehr Menschen wegen Missbrauchs illegaler Drogen ambulant oder stationär behandelt. Das hat die AOK Schwarzwald-Baar-Heuberg auf Grundlage der Diagnosen ihrer Versicherten ermittelt.

Demnach ist der Anteil der Betroffenen innerhalb von fünf Jahren um 16 Prozent gestiegen. Auch in Baden-Württemberg ist die Zahl der wegen Drogenmissbrauchs Behandelten in diesem Zeitraum gestiegen, aber nur um rund sechs Prozent. Hochgerechnet auf die Gesamtbevölkerung im Landkreis waren nach AOK-Angaben im Jahr 2018 rund 1200 Menschen wegen Konsums von Cannabis, Kokain, Amphetaminen, Heroin und Co. in Behandlung. Die Behandlungshäufigkeit steigt im frühen Erwachsenenalter stark an und erreicht bei den 35- bis 39-Jährigen einen Höhepunkt.

„Das gibt freilich nur die Spitze des Eisbergs beim Konsum von illegalen Drogen wieder, nämlich den Anteil derjenigen, die wegen eines massiven oder langjährigen Konsums schließlich in ärztlicher Behandlung landen“, meint Natalie Zimmerer. Die 31-Jährige leitet seit vergangenem Jahr das 15-köpfige Team des Sozialen Diensts bei der AOK Schwarzwald-Baar-Heuberg und unterstützt unter anderem Menschen mit Suchterkrankungen.

„29,5 Prozent aller Erwachsenen in Deutschland haben in ihrem Leben schon einmal illegale Drogen zu sich genommen“, so die Sozialpädagogin, die sich auf aktuelle Zahlen der Deutschen Beobachtungsstelle für Drogen und Drogensucht bezieht. Cannabis sei die mit Abstand am häufigsten konsumierte illegale Substanz. Acht Prozent aller 12- bis 17-Jährigen und mit sieben Prozent fast ebenso viele Erwachsene haben in den vergangenen zwölf Monaten Cannabis konsumiert.

„Alle Drogen wirken auf die Psyche“, erklärt die AOK-Expertin. „Je nach Stoff wirken sie dämpfend bis aufputschend. In jedem Fall beeinträchtigen sie aber die seelische und körperliche Gesundheit und führen zu Süchten.“

Natalie Zimmerer: „Prävention ist das wichtigste Mittel gegen den Konsum von illegalen Drogen. Eine Kehrtwende ist möglich, das zeigt das Beispiel der legalen Droge Alkohol.“ Hier sei der Konsum bei Jugendlichen und die Zahl aller Behandlungen im Landkreis rückläufig.

Pressemitteilung (pm)
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