Insgesamt fast 239 Millionen Euro stellt das Ministerium für Landesentwicklung und Wohnen nach Angaben eines Sprechers in diesem Jahr den Städten und Gemeinden in Baden-Württemberg für städtebauliche Erneuerungsmaßnahmen zur Verfügung. Davon gehen rund sieben Millionen an Kommunen im Landkreis Rottweil.
Gefördert werden in diesem Jahr laut Ministerium insgesamt 281 städtebauliche Erneuerungs-Maßnahmen in 263 Städten und Gemeinden im Land, darunter 58 neue Maßnahmen sowie 223 Sanierungsgebiete, für die weitere Mittel bewilligt werden. Das Programm ist laut Ministerium beliebt, auch in diesem Jahr sei es um ein Mehrfaches überzeichnet. Das Spektrum der geförderten Maßnahmen ist breit: Wohnraum, Gewerbeflächenentwicklung, Klimaschutz, öffentliche Räume und Nahversorgung sind nur ein paar der wichtigsten Schwerpunkte. Die Förderhöhe beträgt für die Programmberücksichtigungen im Hauptprogramm 230,57 Millionen Euro, davon rund 76 Millionen Euro vom Bund.
Zu den 281 Gesamtmaßnahmen hinzu kommen noch 23 Einzelmaßnahmen: Die entsprechenden Städte und Gemeinden erhalten im Rahmen des Bund-Länder-Investitionspakts Sportstätten zusätzliche Finanzhilfen vom Land – insgesamt rund 8,2 Millionen Euro. Der Bund hat den Investitionspakt Sportstätten im Programmjahr 2023 nicht fortgeführt. Mit Landesmitteln konnten noch Aufstockungsanträge aus 23 Städten und Gemeinden berücksichtigt werden.
Im Kreis Rottweil werden folgende Projekte gefördert:
- Deißlingen, Neue Ortsmitte, 700.000 Euro
- Dunningen, Alte B 462, 600.000 Euro
- Fluorn-Winzeln, Winzeln-Ortskern, 800.000 Euro
- Lauterbach, Ortskern III / Unterdorf West, 400.000 Euro
- Oberndorf am Neckar, Talstadt, 1.000.000 Euro
- Oberndorf am Neckar, Turnhalle Schulcampus, 1.389.000 Euro
- Rottweil, In der Au, 700.000 Euro
- Sulz am Neckar, Stadtkern II, 400.000 Euro
- Sulz am Neckar, Mühlheim-Fischingen, 400.000 Euro
- Sulz am Neckar, Erneuerung Mehrzweckhalle Fischingen, 105.000 Euro
- Wellendingen, Wellendingen Ortskern II, 500.000 Euro
Eine Kernaufgabe der Städtebauförderung liegt laut Ministerium darin, bezahlbaren Wohnraum für alle Alters- und Bevölkerungsgruppen zu schaffen und den Bewohnerinnen und Bewohnern ein attraktives Lebens- und Wohnumfeld zu erhalten. Die Mittel werden eingesetzt, um bestehende Wohnungen zu modernisieren, sie energetisch auf den aktuellen Stand zu bringen und Barrierefreiheit zu sichern. Auch die Umnutzung von leer stehenden Gewerbeeinheiten zu neuem Wohnraum ist förderfähig. Dabei wird auch Wert daraufgelegt, historisch wertvolle Bausubstanz zu erhalten. „Ziel ist es, nach dem Grundsatz ‚Innenentwicklung vor Außenentwicklung‘ leer stehende Gebäude wieder nutzbar zu machen und brachliegende Flächen zu aktivieren und so vorzubereiten, dass dort neu gebaut werden kann und damit auch wertvolle Flächen im Außenbereich geschützt werden“, erklärte Nicole Razavi, Ministerin für Landesentwicklung und Wohnen Baden-Württemberg. .
Nach derzeitigem Stand sind in den neu aufgenommenen Sanierungsgebieten in den nächsten Jahren insgesamt rund 2600 neue Wohnungen und die Modernisierung von rund 2000 Wohnungen geplant. Zudem können in den Sanierungsgebieten, für die weitere Mittel bewilligt wurden, rund 16.400 neue Wohnungen in der Restlaufzeit der Gesamtmaßnahme entstehen und rund 9300 Wohnungen modernisiert werden.
„Die Städtebauförderung ist eines unserer stärksten Pferde im Stall. Es ist ein lernendes Programm, das es den Kommunen immer wieder aufs Neue ermöglicht, sich den aktuellen Herausforderungen unserer Zeit zu stellen. Heute sind das die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum, die Stärkung unserer Ortskerne und die Anpassung an die Folgen des Klimawandels. Mit der Städtebauförderung unterstützen wir die Kommunen dabei ganz konkret. Der Erfolg ist messbar: Insgesamt rund 19.000 Wohnungen sollen im Zuge der geförderten Maßnahmen 2023 entstehen, davon rund 2600 in den neu hinzugekommenen Sanierungsgebieten“, sagte Razavi.