
Rottweil. Sie haben nicht alle entdecken und retten können – aber nach eigenen Angaben hat der Hegering Rottweil schon mehr als 40 Rehkitze vor dem Mähtod bewahrt. Die Tiere werden mittels einer Drohne aufgespürt. Um noch erfolgreicher zu sein, benötigen die Jägerinnen und Jäger eine zweite Drohne – und dabei Unterstützung bei der Anschaffung. Wie die Rehkitzrettung abläuft, berichtet der Hegering im Folgenden.
Noch steht der Mond am Himmel und nur ein schmaler Streifen rosafarbenen Dämmerlichts lässt die Landschaft erahnen. Müde Augen sind auf die Wiese gerichtet, während das monotone Summen einer Drohne sich in die frühmorgendliche Stille erhebt. Ob Müdigkeit oder Anspannung, niemand spricht, alle warten wir auf das Zeichen des Drohnenpiloten, dass er im hohen Gras mittels der Wärmebildkamera ein Rehkitz erkennt. Zentimeter für Zentimeter fliegt der Pilot die Wärmebildkamera über das Feld, hochkonzentriert, um ja kein Tier zu übersehen.





Es ist eine fast alltägliche Szene während der vergangenen Wochen im Mai, wenn das Gras hoch genug und das Wetter ausreichend trocken ist, damit die Landwirte ihre Grünflächen mähen können.
Als auf dem Bildschirm des Steuergeräts ein kleiner roter Fleck erscheint und die Drohne in der Luft stehen bleibt, wissen die Helferteams, dass es jetzt in das hüfthohe und nasse Gras geht. Schritt für Schritt arbeiten Sie sich nach den Anweisungen des Piloten zu der Stelle, an der das Rehkitz liegt. Dabei wissen sie, dass jede Minute zählt, in der der Temperaturunterschied zwischen der nachtkühlen Erde und den Körpern noch groß genug ist, um sie sicher mit der Wärmebildkamera zu identifizieren.
Das Herz der Helfer schlägt schneller. Zügig legen die Helfer die Gummihandschuhe an und reißen mehrere Büschel Gras aus, in denen sie das Kitz gleich wegtragen werden – eine notwendige Maßnahme, um nicht den eigenen Geruch auf das Kitz zu übertragen. Andernfalls würde die Mutter ihren Nachwuchs nicht wieder annehmen. Dann wird das Kitz an eine geschützte Stelle im Wald gebracht. Die Stelle wird markiert und nach dem Mähen wieder freigelassen.
Später, wenn die Geis bemerkt, dass ihr Kitz am ursprünglichen Platz verschwunden ist, werden sich die beiden durch gegenseitige Rufe finden.
Da dieses Jahr die Akzeptanz bei den Bauern und Landwirten größer geworden ist und der Erfolg zeigt, dass die Flächen, die durch die Drohenteams des Hegerings Rottweil nahezu Kitzfrei sind, soll für die nächste Saison eine zweite Drohne angeschafft werden, teilt der Hegering mit. Bei solch einer Drohne handelt es sich um hochwertige Industriedrohnen mit einem Beschaffungswert von rund 5000 Euro. “Dazu suchen wir noch Sponsoren, die uns unterstützen wollen, um die doppelte Anzahl von Feldern abfliegen zu können”, teilt der Hegering mit.
Info: Für weitere Informationen zur Spende kann gerne Kontakt über Hegering Rottweil der Kreisjägervereinigung mit Matthias Oettle aufgenommen werden. E-Mail hegering-rottweil@t-online.de oder telefonisch unter 015112153220