Der Landkreis schreibt 3,4 Stellen aus für die Sozialhilfe. Dies beschloss der Verwaltungsausschuss des Kreistags einstimmig.
Grund dafür war, dass die Schramberger Stadtverwaltung ihr Sozialamt an den Landkreis zurückgegeben hat (wir berichteten). Eigentlich erst ab dem kommenden Jahr. Aber, wie Landrat Dr. Wolf-Rüdiger Michel dem Gremium berichtete, sei dort ein Mitarbeiter Ende des vorigen Jahres ausgeschieden, ein weiterer werde Ende Juni gehen. Und qualifizierte Bewerber seien nicht in Sicht.
Dies sei für den Kreis nicht anders, aber wegen der schieren Größe der Behörde sieht Michel die Chance auf Bewerber etwas größer. Im laufenden Jahr sei das auch haushaltsneutral, denn die Stadt Schramberg werde die Kosten ersetzen. Weil die Sozialhilfe eh eine Aufgabe des Landkreises ist, hat Schramberg bisher schon80 Prozent ihrer Ausgaben hierfür vom Kreis bekommen, so dass jetzt noch ein Fünftel bei ihr hängen bleibt.
Für die Kunden des Sozialamts hat das zur Folge, dass sie in Schramberg keinen Sachbearbeiter mehr haben. Anträge könnten im Rathaus und den Ortschaftsverwaltungen noch abgegeben werden. Dies erfolgt nun eben ein paar Monate früher. Landrat Michel erwähnte, dass vor allem seit Corona telefonische und Online-Kontakte ohnehin deutlich zugenommen hätten.
Man müsse der Stadt Schramberg dankbar sein, dass sie diese Aufgabe bisher übernommen hat, betonte Michel. „Der Landkreis hat sich nicht um die Rückübertragung gerissen“, sagte er, aber das sei nun mal ein Beschluss des dortigen Gemeinderats.