KREIS ROTTWEIL – In letzter Zeit wurden im Bereich Rottweil wieder mehrere Fälle des „Telefonischen Betruges zum Nachteil älterer Menschen“ bekannt. Teilweise haben sich die Opfer auch an den Weissen Ring gewandt. Die Außenstelle des Weissen Rings Rottweil möchte deshalb noch einmal auf diesem Weg die Bürgerinnen und Bürger sensibilisieren, um möglichst keine Opfer von solchen Anrufern zu werden.
Die sehr sprachgewandten Anrufer wenden sich in verschiedenen Formen an die
Opfer. Sei es der sogenannte Enkeltrick, der falsche Polizeibeamte, der falsche
Mitarbeiter von Microsoft, der Schockanrufer oder Gewinnversprechen und mehr.
Der Weisse Ring gibt folgende Ratschläge:
Telefonbetrüger – am besten sofort auflegen und in kein Gespräch verwickeln lassen
Niemals nach Anrufen Geld von zu Hause an fremde Personen übergeben, das gilt
auch für Wertsachen und Schmuck
Niemals nach solchen Anrufen einen größeren Bargeldbetrag bei der Bank abheben
und Fremden übergeben
Fallen Sie nicht auf Ratespiele des Anrufers oder der Anruferin rein so wie: „Rate mal
wer hier ist? Damit hat der Anrufer oder die Anruferin sie schon in ein Gespräch
verwickelt
Melden Sie sich am Telefon möglichst nur mit „Ja“ und nicht mit Namen.
Auf Nachfrage, ob Herr oder Frau XY dran ist, fragen sie bitte ruhig zurück „wer will
das wissen“ oder sie beenden das Gespräch.
Wenn Sie einem unbekannten Anrufer am Telefon etwas von sich verraten,
verwickelt dieser sie weiter in ein Gespräch und er wird sie sehr beeinflussen, dass
zu tun, was er will. Lassen Sie sich nicht einschüchtern und verängstigen.
Informieren Sie bitte umgehende ihre Angehörigen (Tochter oder Sohn) von solchen
Anrufen.
Die Polizei ruft nie mit der Nummer 110 bei Ihnen an und warnt Sie nicht vor
angeblichen Einbrechern. Auch die Staatsanwaltschaft oder Anwälte rufen nicht an,
um sofort Geldforderungen zu stellen.
Um an die Ersparnisse, Bargeld und an die Wertsachen älterer Menschen zu
kommen, sind die Telefonbetrüger sehr erfinderisch. Gezielt rufen sie etwa zu unmöglichen Tageszeiten an – ganz früh oder sehr spät – und nutzen es aus, dass
ihr Opfer unausgeschlafen, müde oder noch nicht ganz fit ist. Außerdem erzeugen
die Täter gleich zu Gesprächsbeginn eine Vertrautheit, die nur vorgespielt ist. Oder
sie umgarnen den Angerufenen mit aufgesetzter Freundlichkeit.
Die Betrüger wissen genau, wie sie am besten vorgehen, um ihr Ziel zu erreichen.
Mit raffiniert gestellten Fragen versuchen sie, so viele Informationen wie möglich
über ihr Opfer zu bekommen. Sie erkundigen sich zum Beispiel danach, ob es allein
zu Hause ist, ob der Partner anwesend ist oder ob es Bargeld daheim hat. Neben
dem gezielten Ausfragen wird auch auf Zeit gespielt und so das Opfer mürbe
gemacht.
Manchmal halten sie ihr Opfer so lange in der Leitung, bis es einwilligt, zur
Bank zu gehen und Geld sowie Wertgegenstände an die Täter zu übergeben.
Sollte ein Opfer misstrauisch reagieren, z.B. bei einem Anruf eines falschen
Polizisten, dann bekamen Betroffene auch zu hören, sie behinderten eine polizeiliche
Aktion oder sie seien zur Mithilfe verpflichtet. Hier hilft nur eins: sich nicht unter
Druck setzen lassen und einfach auflegen.
Bitte zögern Sie nicht, sofort die Polizei von solchen Anrufen zu informieren.
Sie dürfen sich auch gerne beim Weissen Ring, Außenstelle Rottweil,
Tel. 015155164707 oder unter der zentralen Nummer 116006 kostenlos informieren.