Dietingen. Alarm für die Dietinger Gesamtwehr: Am Samstagnachmittag drohten die Flammen einer bereits brennenden Hecke auf das angrenzende Wohnhaus überzugreifen. Die Feuerwehr konnte das glücklicherweise verhindern – richtet aber einen dringenden Appell an die Bürgerinnen und Bürger, das Abflammen von Unkraut an diesen heißen und trockenen Tagen unbedingt sein zu lassen.
“Zu einem Einsatz gerufen wurde die Gesamtfeuerwehr Dietingen in den Ortsteil Böhringen am vergangenen Samstag gegen 11.35 Uhr”, berichtet Olaf Lutzkat, Sprecher der Feuerwehr Dietingen. Beim Abflammen von Unkraut auf einer Hofeinfahrt sei plötzlich eine Hecke in Brand geraten, die sich in nächster Nähe zu einem Wohnhaus befand. “Binnen weniger Minuten schlugen die Flammen in Richtung des Hausdaches”, so der Feuerwehrsprecher.
Aufgeschreckt durch die starke dunkle Rauchentwicklung seien einige Ersthelfer herbeigeeilt und hätten versucht, mit Wasser aus einem Gartenschlauch die Flammen einzudämmen, “was nicht sehr erfolgreich war”, so Lutzkat. Hintergrund: “Unter Gewährleistung der eigenen Sicherheit als Ersthelfer eignen sich Feuerlöscher in so einem Brandfall am besten”, erklärt der Feuerwehrsprecher. Das wenige Wasser unter geringem Druck aus einem Gartenschlauch könne auch eingesetzt werden, helfe bei der Brandbekämpfung einer Hecke aber nur bedingt, da das meiste Wasser bei der enormen Hitzeentwicklung schon vorher verdampft und die Flammen kaum erreicht. “Mit einem Gartenschlauch könnte beispielsweise bis zum Eintreffen der Feuerwehr das Hausdach oder Anbauten mit Wasser benetzt werden, um das Übergreifen der Flammen zu erschweren oder gar zu verhindern. Das hängt natürlich aber immer von der Größe des Ursprungsbrandes und von der Geschwindigkeit der Brandausdehnung ab”, so der Dietinger Feuerwehrsprecher.
Erst der Einsatz von zwei Feuerlöschern habe in diesem Fall in Böhringen einen ersten Löscherfolg gebracht. Dietingens Gesamtkommandant Dominik Weißer und der Abteilungskommandant von Rotenzimmern, Andreas Herter, die sich zu der Zeit des Ausbruchs des Feuers im Gerätehaus der Abteilung Böhringen befanden und ebenfalls durch die starken dunklen Rauchschwaden über dem Ort aufmerksam wurden, machten sich derweil auf den Weg, um nach dem Rechten zu sehen.
Die zwischenzeitlich unter dem Alarmstichwort „B4“ – Brand einer Hecke mit Übergreifen auf Dachstuhl – in Vollalarm versetzte Dietinger Gesamtfeuerwehr, baute nach dem Eintreffen umgehend eine Wasserversorgung auf. Atemschutzgeräteträger überprüften direkt am Dach und im Gebäude, ob das Feuer bereits übergegriffen hat und sich seinen Weg unter der Dachhaut weiter bahnt. Glücklicherweise war dies nicht der Fall. “Ohne die Erstmaßnahmen der Anwohner oder bei einem Zeitverzug der Erstmaßnahmen hätte das ganz anders ausgehen können”, berichtet Lutzkat. Die Vollalarmierung durch die Leitstelle wertet er als den richtigen Schritt.
Die weiteren Maßnahmen der Feuerwehr begrenzten sich auf Nachlöscharbeiten an der Hecke und weitere Kontrollen auf Hitzeentwicklung im Bereich des Dachstuhls. Die mit alarmierte Freiwillige Feuerwehr Oberndorf konnte auf Bereitstellung gestellt und einzelne Abteilungen der Gesamtfeuerwehr Dietingen konnten zeitnah zurück in die Gerätehäuser beordert werden.
Die Gesamtfeuerwehr Dietingen war mit sechs Fahrzeugen und 62 Einsatzkräften, und die Polizei Rottweil mit einer Streifenwagenbesatzung vor Ort.
Die Freiwillige Feuerwehr Dietingen appelliert in diesem Zusammenhang an die Bürgerschaft der Gesamtgemeinde, dass bei der derzeitigen bereits langanhaltenden Trockenheit unter gar keinen Umständen das Unkraut abgeflammt werden darf. Selbst aus vermeintlich sicherer Entfernung zu Hecken, Gräsern und Bäumen nicht, da nur die reine Hitzeentwicklung aus diversen Gerätschaften, die zur Unkrautvernichtung eingesetzt werden (Bunsenbrenner, Gasbrenner usw.) ohne direkten Kontakt zum Grüngut schon einen Brand auslösen kann.