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„Ursache für tödlichen Autobahnunfall steht fest – Beifahrerin geht es besser“, Veröffentlicht: Mittwoch, 25. April 2018, 14.14 Uhr

Ursache für tödlichen Autobahnunfall steht fest – Beifahrerin geht es besser

Zunächst hatte die Polizei noch von einer „unbekannten Ursache“ berichtet – bei ihrer Meldung von einem tödlichen Unfall, der vergangenen Sonntag auf der Autobahn 81 bei Oberndorf geschah. Ein Sachverständiger sollte den Hergang klären. Er hat sich nun auf eine Ursache festgelegt. Die gute Nachricht: Der beim Unfall lebensgefährlich Verletzten geht es besser.

Der Unfall geschah kurz nach der Auffahrt Oberndorf in Fahrtrichtung Singen. Dort war ein SUV mit zwei Insassen von der Fahrbahn abgekommen. Einer der beiden Insassen, ein 53-jähriger Mann, verstarb noch an der Unfallstelle. Die Polizei geht mittlerweile davon aus, dass er den Wagen gesteuert hatte. Seine ebenfalls 53-jährige Frau, die auch im Wagen saß, wurde lebensgefährlich verletzt. Ein Rettungshubschrauber brachte sie in eine Klinik.

Dort ist sie inzwischen auf eine normale Krankenstation verlegt worden. Lebensgefahr besteht nach Informationen der NRWZ nicht mehr. Ein Sprecher des Polizeipräsidiums Tuttlingen bestätigte das auf Nachfrage der NRWZ.

Der Wagen, ein Ford XLT, war am Sonntag gegen 12 Uhr ohne Beteiligung eines zweiten Fahrzeugs von der Fahrbahn abgekommen. Laut Polizei war der Fahrer gerade dabei, ein anderes Auto zu überholen.

Dann muss, die NRWZ hatte das schon am Unfalltag berichtet, ein Hinterreifen gewissermaßen geplatzt sein. Dessen Lauffläche hatte sich großflächig abgelöst, sie lag in der Nähe des Unfallwagens noch auf der Fahrbahn.

Diese Unfallursache sieht die Polizei nun nach dem Bericht des Sachverständigen als bestätigt an. Dieser hatte herausgefunden: Der betroffene Reifen war alt. 14 Jahre. Dies sagte ein Sprecher des Polizeipräsidiums Tuttlingen der NRWZ.

Update – am Abend berichtet die Polizei: 

An dem 14 Jahre alten Winterreifen hatte sich die Lauffläche komplett gelöst. Es handelte sich eindeutig um altersbedingten Verschleiß. Die Überprüfung ergab, dass die anderen Reifen das gleiche Alter aufwiesen. Ein Fremdverschulden kann ausgeschlossen werden.

Die Bekanntgabe dieses Details erfolge aus Präventionsgründen. Der TÜV beanstande alte Reifen nicht, gebe nur einen Hinweis darauf, dass sie aus Altersgründen zu wechseln seien. Viele Autofahrer würden deshalb etwa auch das jahrelang im Kofferraum transportierte Ersatzrad montieren, da dieser ja noch eine ausreichende Profiltiefe aufweist. Dann leider rasch könne es zu schweren Unfällen kommen. Gefährdet seien zudem Wohnmobile oder -anhänger, die selten bewegt und deren Reifen daher über Jahre hinweg kaum abgenutzt würden.

Das schwere Ford-SUV hatte sich bei dem Unfall bei Oberndorf mehrfach überschlagen und kam auf dem Dach zum Liegen. Das Dach des Fahrzeugs wurde dabei stark eingedrückt. Der Notarzt konnte an der Unfallstelle nur noch den Tod des 53-Jährigen mutmaßlichen Fahrers feststellen. Seine ebenfalls 53-jährige Ehefrau wurde mit lebensbedrohlichen Verletzungen mittels eines Rettungshubschraubers in ein Klinikum eingeliefert.

Die A 81 war nach dem Unfall gesperrt worden, der Verkehr ist bei Oberndorf auf die B 14 ausgeleitet worden. Es kam zu einem langen Stau.

Die Verkehrsteilnehmer hatten eine vorbildliche Rettungsgasse gebildet. Nach Informationen der NRWZ war es den Einsatzkräften problemlos möglich, zur Unfallstelle vorzudringen. 

 

 

 

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