Mund-zu-Mund-Beatmung durch Ersthelfer – sie kann lebenswichtig sein, sollte aber aktuell nicht wie üblich vorgenommen werden, wegen der Ansteckungsgefahr mit dem Coronavirus. Das lehrt das Rote Kreuz. Zugleich zeigt die Hilfsorganisation Alternativen auf – und nun auch live, vor Ort, und zwar am kommenden Samstag in Aichhalden, Deißlingen, Dornhan, Oberndorf, Rottweil und Sulz.
Ein bereits Jahrzehnte, eigentlich schon Jahrhunderte altes, wesentliches Standbein des Deutschen Roten Kreuzes ist die Ausbildung der Bevölkerung in der Ersten Hilfe. „Ob der Führerscheinneuling oder alle Gruppen, die etwas mit Erste Hilfe zu tun haben, sei es beim Sport oder beim Kind oder auch in der Feuerwehr – überall ist das DRK ein verlässlicher Ausbildungs-Partner“, sagt der DRK-Kreisbereitschaftsleiter Michael Häring. Im Landkreis Rottweil bietet seine Organisation kreisweit Lehrgänge dieser Art und Weise an – wer möchte, kann überall einen Erste-Hilfe-Kurs besuchen.
„Corona-bedingt haben wir leider auch weitere Teilnahmebeschränkungen erhalten“, so Häring weiter. Viele Optimierungen der Ersten Hilfe habe es in den vergangenen Jahren schon gegeben. „Es gab ehemals ausschließlich die Mund-zu-Nase-Beatmung, es gab eine stabile Seitenlage, aktuell haben wir eine vereinfachte Seitenlage, und das Thema Beatmung ist völlig neu definiert worden“, so der DRK-Kreisbereitschaftsleiter.
Das DRK im Landkreis Rottweil möchte die Bevölkerung nun darüber informieren, „wie wir alle unter den Covid-19-Bedingungen eine, den Hygieneregelungen angepasste und dennoch Erfolg versprechende, Herz-Lungen-Wiederbelebung durchführen können“, so Häring.
Wesentliche Punkte sind: der Notruf, das „Drücken auf den Brustkorb“ und wenn möglich die Anwendung des „automatischen externen Defibrillator“ (AED). Aber: „aktuell lehren wir, dass es keine Mund-zu-Nase-Beatmung geben soll“, erklärt der DRK-Mann weiter. Denn die Aerosole sollten von den Rettern nicht aufgenommen werden, die Ausatemluft sollte sie nicht erreichen.
Anderereits ist aber eine Wiederbelebung von Angehörigen, der Nächsten oder ganz allgemein eines Menschen im Notfall zwingend notwendig. „Wir können damit Leben retten“, so Häring.
Die DRK Helfer wurden daher eingewiesen und in den aktuellen Kursen der Ersten-Hilfe wird es gelehrt, wie die Widerbelebung in Zeiten von Covid-19 funktionieren kann.
Wie so eine Herz-Lungen-Wiederbelebung geht, möchte das DRK im Landkreis Rottweil am kommenden Samstag zeigen – vor allem auch Menschen, die schon länger keine Erste-Hilfe-Kurse mehr gemacht haben. An sechs verschiedenen Standorten im Landkreis werden die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer des DRK demonstrieren, wie man trotz Corona Menschen helfen kann.
Am Samstag, 25. Juli, um 10 Uhr beginnen die Präsentationen zeitgleich – und alle sind eingeladen, sich die Wiederbelebung zeigen zu lassen. Die Orte:
- Dornhan: Edeka Rentschler – Siemensstraße 2
- Sulz: Edeka Fauser – Bahnhofstraße 60
- Rottweil: Kaufland – Saline 5
- Oberndorf: Rewe – Neckarstraße 15
- Oberndorf: Real – Friedrich-List-Straße 10, Lindenhof
- Aichhalden – an mehreren „Locations“ in der Gemeinde
- Deißlingen – Netto, Im Fürsten
DRK-Mann Häring abschließend: „Die Helferinnen und Helfer des Deutschen Roten Kreuzes im Landkreis Rottweil stehen ihnen gerne mit Rat und Tat zur Verfügung.“
Hier eine bebilderte Anleitung der aktuellen Wiederbelebungsmethode:
