ZIMMERN – Am Sonntag, 25. November wird die frisch renovierte Kirche St. Konrad in Zimmern mit Festgottesdienst und Gemeindefest wieder eröffnet. In den letzten drei Monaten waren hier Handwerker und der Künstler Tobias Kammerer zugange, eine neue Werktagskapelle ist entstanden, und die Kirche hat Farbe bekommen.
Ursprünglich war geplant, nur die kleine Seitenkapelle zu machen, aber Kammerer, Pfarrer Josef Kreidler und der Gemeinderat haben sich gegen die Baubehörde der Diözese durchgesetzt. „Ich bin froh, dass wir die ganze Kirche gemacht haben“, so Kammerer. Nun erstrahlt sie freundlich und hell, und auch die außergewöhnliche Mariendarstellung von Siegfried Haas, bei der der kleine Jesus einen Drachen tötet, bekommt nun wieder mehr Aufmerksamkeit.
Ohnehin hat die Kirche allerhand Schätze: Altar und Ambo hat Wendelin Matt gemacht, die Buntglasfenster werden Romuald Hengstler zugeschrieben. „Obwohl es eigentlich nicht nach ihm aussieht“, meint Tobias Kammerer. Doch er hat komponiert mit den Fensterfarben, die neue Seitenkapelle, die mit einer Glasfront vom Hauptschiff abgetrennt ist und so besser warm zu kriegen ist, hat ein vom dunklen Violett zum leuchtenden Gelb aufsteigendes Kammerer-Bild bekommen, das der Künstler liturgisch erklärt: Rot für die Liebe, das Blut, die Hingabe Christi, Gelb die Farbe der Auferstehung, des Lichts. Angestrahlt wird es, wenn die Sonne scheint, von den Farben der Fenster, „das ist ein interessantes Wechselspiel!“ Der Altar für die Seitenkapelle fehlt noch, er wird ein Kubus sein, aus dem das Lesepult ausgeschnitten wurde, und den außen Silber und innen Gold ziert.
Im Chorraum hängt das alte Kreuz vor ebenso warmen Farben, die neue Seitenwand zieren Worte, die dem heiligen Konrad zugeschrieben wird. Und bein Hinausgehen bekommt man einen Segen: Kammerer hat auf die Brüstung der Orgelempore ein T gezeichnet. Das steht für das griechische Tau, das die Christen vor Kaiser Konstantins Kreuzerscheinung als Segenszeichen nutzten. „Es war auch das Zeichen von Franziskus“, erzählt der Künstler. Der dem Kreuzzeichen gerne das Tau entgegensetzt: „Wir beten ja schließlich nicht die Todesstunde, sondern die Auferstehung Jesu an!“
Am 25. November findet um 10.15 Uhr der Festgottesdienst statt, ab 11.45 Uhr gibt es in der Arche Mittagessen, und um 13 und 14 Uhr wird Tobias Kammerer durch die Kirche führen.
