„Kunstfreunde von nah und fern“, hat am Sonntag der Vorsitzende von Podium Kunst im Schloss begrüßt. In der „guten Stube“ der Stadt, dem ehemaligen Schloss der Grafen von Bissingen und Nippenburg zeigt der Schramberger Kunstverein großformatige, aber auch kleinere Werke des Berliner Malers Simon Czapla. Titel der Ausstellung „Into the Woods.“
Bornschein erinnerte an die Stationen Czaplas: Geboren und aufgewachsen in Konstanz, Studium an der Staatliche Akademie der bildenden Künste in Karlsruhe. Czapla habe bereits mehrere Srip0endien und Preise mit seinen gegenständlichen Bildern von Menschen und menschenähnlichen Tieren gewonnen“, so Bornschein. Zur Ausstellung in Schramberg sei es auch dank der familiären Beziehungen Czaplas zu Rémy Trevisan gekommen. „Die beiden kennen sich seit gut 30 Jahren.“

Zur Einführung sprach Robert Czapla- Schermann, der Ehemann des Künstlers. Er kenne wohl wie kein andrer die Entstehung der Werke seines Mannes, so Bornschein.
Bilder sind seine Babies
Das Zusammenleben mit einem Künstler lasse sich mit einem Wort umschreiben so Czapla-Schermann: “Anstrengend.“ Manchmal gehe es „hochdramatisch“ zu. Da sei der eine oder andere Wodka am Abend gut, um wieder herunter zu kommen. Bei der Entstehung der Bilder sei er von Anfang an beteiligt, manchmal als Ideengeber, manchmal als Kritiker.

„Die Bilder sind seine Babies“, so Czapla-Schermann. Im Folgenden beschrieb er wie die Bilder entstehen, wenn die Leinwand grundiert wird, wachsen beim Malprozess und schließlich in die Freiheit entlassen werden, wenn das Werk vollendet ist.
Die Bilder erzählten Geschichten wie etwa Rapunzel, das sein Haar aus einem besetzten Haus herunterlässt – und den Zopf abschneidet, als ein Polizist zu hier hochklettern will. Das Bild aus dem Jahr 2015 sei nun wieder „relevant wie noch nie“, blicke man auf die Proteste der Frauen im Iran, so Czapla-Schermann.
Auch der Bär mit der Lumberjack-Mütze und einem Jagdgewehr über der Schulte. Bei diesem und vielen anderen Bildern stecke der Gedanke dahinter; „Wie würde es aussehen, wenn die Fauna sich die Natur von uns Menschen zurückholen würde?“
Die „Kunstfreunde aus nah und fern“ schlenderten durch die „gute Stube“ und staunten über die hohe Malkunst Czaplas, der sich die Anregungen für seine Bilder aus Zoos und Naturkundemuseen holt. Fotografien von seinen Modellen überträgt er dann auf die Leinwand und verfremdet sie. „Seine Bilder stehen für die Suche nach Identität, und sind zugleich eine Liebeserklärung an die Welt“, heißt es in der Einladung.
Info: Die Ausstellung dauert bis zum 8. Januar 2023.
Öffnungszeiten: Dienstags bis samstags 13 bis 17 Uhr, Sonn- und Feiertage 11 bis 17 Uhr. Montags geschlossen.