„Ich wache auf“ So beginnen 66 +ein Gedicht, die Lars Bornschein dieser Tage veröffentlicht hat. Der schmale Band heißt „“Auf Wach Raum | Degeneration Lockdown“
Vor einem knappen Jahr hatte sich der Schramberger Lyriker schon einmal mit der Corona-Pandemie beschäftigt. „An allen anderen Tagen“ war ein lyrisches Tagebuch der ersten 60 Tage der Pandemie.
Nun also die Fortsetzung? Nicht wirklich. Waren die Gedichte im vergangenen Frühjahr „mal heiter, mal wolkig“, so sind die Texte im „Auf wach raum“ überwiegend dunkel – trotz des immer wiederkehrenden „ich wache auf“. Ein Beispiel.
Versuch 31
ich wache auf
das ist nur der hebel
der gedrückt wird
damit mein kopf
explodiert
Die Gedichte seien ein letzter Versuch Bornscheins „seinem Leben nach dem Aufwachen einen Sinn zu geben“, formuliert sein Verleger Roland Adelmann. Doch Bornschein scheitere dabei jedes Mal. Und eben dieses Scheitern meistere der Autor „mit viel Humor, Ironie und Trotz“. Selten habe ein Autor „mit so viel Lässigkeit den Pandemiehorror aus seinen Alpträumen gejagt“, lobt Adelmann.
Auf jeder Seite eine Pointe. Trotz der eher trüben Grundstimmung in den 66 Versuchen muss man doch immer wieder schmunzeln über die Wende am Ende.
Info:
„Auf Wach Raum / Degeneration Lockdown“, Lyrik, 78 Seiten, ist erschienen bei Rodneys Underground Press (RUP), 2021. Es kostet 8,95 Euro. Man kann das Buch entweder direkt beim Verlag bestellen (undergroundpress.de), bei der Buchlese oder direkt beim Autor.