Die aktuelle Sonderausstellung im Museum Aldingen zum Kirchengeschichte der Aldinger Kirche „300 Jahre Mauritius-Kirche in Aldingen“ wird wegen des anhaltenden Interesses um zwei Monate bis zum Sonntag, 4. Juni, verlängert. Die Ausstellung ist jeden ersten und dritten Sonntag im Monat von 14 bis 17 Uhr geöffnet. Der nächste reguläre Öffnungssonntag ist der kommende Sonntag, 2. April.
Die 1720 in Aldingen erbaute evangelische Kirche spielte über Jahrhunderte eine zentrale Rolle im Ort. Auch heute zieht die Mauritius-Kirche die Menschen an und ist zugleich der historische Ortskern. Archäologische Ausgrabungen unter dem Kirchenboden lieferten Informationen über einen Zeitraum von der Spätantike bis ins frühe 18. Jahrhundert. Im 8. Jahrhundert stand hier eine erste Holzkirche. Seit dem Hochmittelalter folgten größere Kirchen aus Stein. Der Kirchturm von 1593 ist auch heute ein Wahrzeichen in Aldingen.
Der großzügige, helle Kirchensaal bietet mit dem Dellinger Altar, Ende des 15. Jahrhunderts, dem Epitaph für Pfarrer Jacobus Binder aus dem frühen 17. Jahrhundert, den Wandgemälden, darunter Martin Luther, historische Denkmäler.
Den wohl bekanntesten Sohn Aldingens, Berthold Haller (*1492-1536), Reformator von Bern, würdigt eine Originalausgabe der Berner Reformation von 1528. Wichtige Lebensstationen mit den begleitenden kirchlichen Handlungen, wie Geburt und Taufe, das Heilige Abendmahl, die Konfirmation, Trauung und Hochzeit, Tod und Trauer sind in der Ausstellung erklärt und auch mit älteren, volkskulturellen Objekten aus Aldingen anschaulich dargestellt. Ein Ausstellungsbereich erzählt die Geschichte des im evangelischen Württemberg wichtigen Kirchengesangs anhand von originalen Gesangs- und Choralbüchern seit dem 18. Jahrhundert. Die in Aldingen bedeutsame Rolle des Pietismus dokumentieren Losungsbücher im Vergleich über längere Zeitläufe und religiöse Schriften.
Das aktuell vielfältige Leben in der evangelischen Kirchengemeinde Aldingen vermitteln Interviews mit Christen unterschiedlicher Altersgruppen an Hörstationen. Auch die Klänge der Kirchenorgel sowie die Kirchenglocken kommen in der Ausstellung zu Gehör.
Die Inhalte und die Präsentation der Ausstellung hat eine ehrenamtliche Gruppe historisch interessierter Mitbürgerinnen und Mitbürger gemeinsam mit dem Museum erarbeitet. Die Sonderausstellung wird jetzt bis zum 4. Juni an jedem ersten und dritten Sonntag im Monat von 14 bis 17 Uhr gezeigt. Der Eintritt ist frei.