Übung macht den Meister. Das war auch der Leitspruch von „Bärschs kleine Bühne“ in der einwöchigen Probenphase in Jutta Bärschs Trossinger Haus. An jedem Tag wurde fünf Stunden lang das Stück „Noch einen Augenblick“ in intensiven Proben erarbeitet.
(Trossingen) – Beim ersten Durchlauf gab’s es zwar noch einige Unsicherheiten, aber die werden bis zur Premierenwoche beseitigt sein, verspricht die Theaterleiterin. „Alle waren mit so viel Motivation und Spaß dabei, dass mir wieder klar wurde, warum ich immer wieder Stücke inszeniere und spiele“ stellte Jutta Bärsch am Ende der Woche fest. Aufführungen sind am 13. und 14. Oktober um 20 Uhr und 15. Oktober um 18 Uhr im Lindesaal Trossingen.
Zur Handlung
Gleich zu Beginn in der schicken Pariser Wohnung von Suzanne (Jutta Bärsch) täuscht der beschwingte französische Ton fast darüber hinweg, dass sich die schöne Diva in einer Lebenskrise befindet. Denn sie imaginiert in jeder Situation ihren verstorbenen Mann Julien (Thomas Brandlmeier) herbei. Mit dem Regisseur hat sie eine perfekte, harmonische Ehe geführt, einen Sohn großgezogen und unzählige berufliche Erfolge gefeiert. Jetzt diskutiert sie mit ihm, ob sie für den Besuch von Theaterautor Max (Swen Richter) das sexy Kleid anziehen soll oder doch lieber den sachlichen Pullover. Natürlich rät ihr Julien zu letzterem. Und er verwehrt sich deutlich gegen die höchst ungeschickten Avancen, die Simon (Julian Fack) ihr macht. Der ist als Untermieter eingezogen und unsterblich in Suzanne verliebt.
Als Max schließlich auftaucht, erkennt Suzanne, dass sie eine alte Geschichte mit ihm verbindet. Mehr noch: Sie vergisst während der intensiven Arbeit mit ihm doch glatt Julien. Und steckt plötzlich in einem Dilemma.
Trotz der allgegenwärtigen Situationskomik, die allein schon durch Juliens Gegenwart und eifersüchtige Reaktion auf vermeintliche Nebenbuhler entsteht. Unter ihrer heiter distanzierten Oberfläche ringt sie mit sich, ob sie noch mal durchstarten und für ihre Kunst mit Haut und Haaren leben oder weiter in ihrer Trauer versinken soll. Nicht ganz einfach, weil ihr Julien, Max und Simon permanent in ihre Überlegungen reinquatschen. Ob Suzanne diesen Schritt wagt, zeigt sich erst am Ende dieser gefühlvollen, romantischen, aber auch grotesken Komödie, die sich mit Trauer, Abschied, Neubeginn und der großen Liebe auseinandersetzt.
Vorbestellungen 07425/3275298, Mail: baersch.berg@gmx.de oder jeden Mittwoch von 17 bis 19 Uhr in der Talhauser Str. 31/1 in Trossingen.