ROTTWEIL – Zum ersten Mal in der Geschichte des Fördervereins Salinenmuseum wird am Sonntag, 23. September ein Stadtschreiber im Rundbehälter zu Gast sein. Die Vorsitzende des Vereins, Martina van Spankeren-Gandhi, freut sich sehr, am nächsten Sonntag Thomas Perle im Gebäude des Salinenmuseums begrüßen zu dürfen. Die Lesung beginnt um 16 Uhr im Salinenmuseum, Unteres Bohrhaus 1, Rottweil.
Das Museum ist ab 14.30 Uhr geöffnet; an diesem Tag wird nur um 14.45 Uhr eine kurze Führung im Bohrhaus 8 mit Vorführung des Wasserrads angeboten. Mitglieder des Fördervereins werden während der Öffnungszeit pikantes Gebäck und Kaltgetränke anbieten und freuen sich auf zahlreiche Gäste. Höhepunkt sind dann um 16 Uhr die Lesung und die anschließenden Gespräche mit Thomas Perle.
Der 18. Stadtschreiber Thomas Perle wurde als Sohn eines Ungarn und einer Rumäniendeutschen 1987 in den Karpaten Nordrumäniens geboren. 1991 emigrierte er mit seiner Familie nach Nürnberg, wo er dreisprachig aufwuchs. Die frühen Erlebnisse mit Emigration prägen seine Arbeiten. Nach ersten Erfahrungen als Volontär am Staatstheater Nürnberg, studierte er an der Universität Wien Theater-, Film- und Medienwissenschaft.
Neben dem Studium arbeitete er in der Dramaturgie am Volkstheater Wien und war Regieassistent am Schauspielhaus Wien.
Heute lebt und arbeitet Perle in Wien. Er schreibt Kurzprosa und Theaterstücke und erhielt schon zahlreiche Preise und Förderungen. Thomas Perle freut sich auf seine Zeit im Konvikt: „Werde den Kontakt suchen, von Zeit und Zeit den Kontakt auch zu anderen Menschen. Das Soziale liegt mir. Brauche Menschen und bin sehr kommunikativ. Oft geht es um das Suchen in meinen Texte, das Suchen nach Sprache, nach Identität, nach Heimat. Wobei das Wort mittlerweile einen Beigeschmack bekommt. Aufgewachsen im süddeutschen, im Bundesland Bayern, jedoch in Franken, mit mehrsprachig angereichertem Denken und Fühlen aufgrund des transsilvanischen Hintergrunds, den Wurzeln.“
Im rustikalen Ambiente des Rundbehälters wird Thomas Perle unter anderem seine Erzählung „mutterkörper. jedes leben einmal zu ende.“ lesen. Im präzise beobachteten Tod der Großmutter erzählt er feinfühlig ein Stück europäische Geschichte, geprägt von Flucht, Vertreibung, gezwungener Emigration, aber auch von Aufbruch, Hoffnung und Ankommen. Eine Familiengeschichte, die im österreichischen Salzkammergut Anfang des 19. Jahrhunderts ihren Lauf nahm.
Der Eintritt ist frei.