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Im Central Kino in Rottweil wird am Donnerstag, 22. Juni, Regisseur Lars Kraume zu Gast sein und seinen neuen Film „Der vermessene Mensch“ vorstellen. Prof Andreas Schreitmüller wird das Gespräch mit Kraume moderieren.








Der Film, der bei der diesjährigen Berlinale seine Premiere erlebt hat und auch beim Deutschen Filmpreis nominiert war, greift ein Kapitel der deutschen Geschichte auf, das lange vergessen war, nun aber eine ganz neue Aktualität erhalten hat: Deutschland als Kolonialmacht im südlichen Afrika, dem heutigen Namibia.

Trailer:

Im Mittelpunkt des Spielfilms steht der junge Ethnologie-Doktorand Alexander Hofmann (Leonard Scheicher), der bei einer so genannten „Kolonialausstellung“ in Berlin in Kontakt zu Mitgliedern einer Delegation von Herero und Nama aus „Deutsch-Südwest“ kommt und dabei auch die Dolmetscherin Kezia Kambazembi (Girley Charlene Jazama) kennenlernt. Durch sie kommt sein von den damals gängigen Rassentheorien geprägtes Weltbild ins Wanken. Er schließt sich einem kaiserlichen Expeditionskorps an, um eigene Erkenntnisse zu gewinnen.

Nachdem dort der Aufstand der Herero und Nama niedergeschlagen wurde und die Kolonialherren einen blutigen Vernichtungskrieg beginnen, reist Hoffmann im Schutz der kaiserlichen Armee durch das Land und sammelt für das Berliner Völkerkundemuseum Kunstgegenstände, ohne Rücksicht auf deren religiösen und mythologischen Hintergrund.

In Wahrheit sucht er jedoch weiter nach Beweisen für die Thesen seiner Doktorarbeit – und nach Kezia.

Vor Ort wird Hoffmann Zeuge, wie deutsche Soldaten mit unmenschlicher Härte Vernichtungsbefehle ausführen. Und auch als Wissenschaftler überschreitet er zunehmend moralische Grenzen, als er einwilligt, seinem Berliner Professor (der große österreichische Schauspieler Peter Simonischek in seiner letzten Rolle) Schädel und Skelette von toten Herero zum Zwecke der Forschung zu schicken…

Durch die Diskussion um die Rückgabe geraubter Kunstwerke, die sich etwa im Humboldt Forum in Berlin oder im Lindenmuseum in Stuttgart finden, sind die unvorstellbaren Verbrechen, die während der Kolonialzeit begangen wurden, wieder ins Bewusstsein der Öffentlichkeit gelangt?

Regisseur Lars Kraume, der in Berlin lebt, und neben vielen Auszeichnungen auch bereits den Deutschen Filmpreis – die goldene Lola – und den Grimme-Preis erhielt, wird in den Film einführen und nach dem Film zu einem Gespräch zur Verfügung stehen. 

Beginn der Veranstaltung ist um 19.30 Uhr im Rottweiler Central-Kino. Kartenreservierung hier.

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