ROTTWEIL – Das Vokalensemble „MännerStimmen“ und weitere Interpreten laden auf eine Reise in Schuberts wesentliche Lebens- und Schaffensphasen ein. In einer „Schubertiade“ am Samstag, 26. Oktober ab 19 Uhr im Festsaal des Vinzenz von Paul Hospitals werden die Zuhörer schlaglichtartig einer großen Zahl von Chormusik, Sololiedern, Instrumentalmusik sowie Textlesungen, insbesondere aus Peter Härtlings Roman „Schubert“, begegnen.
Schubert im Herbst, das klingt nach Leiermann und Unvollendeter. Und tatsächlich, in zahllosen Liedern von Franz Schubert ist von unerfüllter Liebe, von Sehnsucht und Endzeit, aber auch von Lebensfreunde und Genuss die Rede. Himmelhochjauchzend – zu Tode betrübt. Dies ist nicht nur der Gefühlswelt des 19. Jahrhunderts geschuldet. In diesen Inhalten spiegelt sich auch der zerrissene Seelenzustand des Komponisten wider. Aber Schuberts Musik sieht doch auf eine Art hinter die Dinge, die ahnt, was wir nicht wissen und sagt, was wir nicht sagen können.
In der Schubertiade werden neben zahlreichen Männerchorwerken – darunter das berühmte „Ständchen“ („Zögernd leise…“) für Chor und Altstimme – auch Sololieder mit der aus Zimmern ob Rottweil stammenden Mezzo-Sopranistin Julia Helena Bernhart zu hören sein. Die junge Romanautorin Verena Boos aus Zimmern-Horgen („Blutorangen“ 2015 und „Kirchberg“ 2017) wird ausgewählte Texte aus Härtlings Roman Schubert lesen.
Die Gesamtleitung und Klavierbegleitung liegt in den Händen von Johannes Michael Bayer. Karten für das Konzert gibt es an der Abendkasse.