Die Städtische Galerie in Schwenningen freut sich auf den Sommer. Am Freitagabend, 16. Juli, feiert die Galerie ihre Wiedereröffnung mit einer neuen Ausstellung in den frisch renovierten Räumen. So startet die Galerie mit viel Enthusiasmus und hofft, spätestens 2022 wieder an die Besucherzahlen der Vorjahre anschließen zu können.
Rückblick
Während der pandemiebedingten Schließung nutzte die Galerie die Zwangspause, um zentrale Aufgaben anzugehen, wie beispielsweise
- die brandschutztechnische Ertüchtigung,
- die Neuorganisation der Kunstsammlung der Stadt und der grundlegende Umbau des Depots,
- der Ausbau des Wlans im gesamten Ausstellungsbereich und
- die Komplettsanierung der Ausstellungswände und des Eingangsfoyers.
Das ehemalige Uhrenmuseum der Firma Kienzle in der Friedrich-Ebert-Straße, das seit den 90er-Jahren von der Städtischen Galerie für moderne Kunstausstellungen genutzt wird, erstrahlt ab Juli in neuem Glanz und ist bereit für viel spannende Kunst, schreibt die Galerie in einer Pressemitteilung.
Ausstellungsprogramm 2021
‚Digital ist besser‘ vom 17. Juli bis 5. September
Vernissage am Freitag, 16. Juli, 19 Uhr
Mit einer spektakulären und publikumswirksamen Ausstellung meldet sich die Städtische Galerie im Kulturleben von Villingen-Schwenningen zurück. Unter der zweideutigen und provokativen Überschrift ‚Digital ist besser‘ werden internationale Künstler und -innen eingeladen, interessante, humorvolle und innovative Positionen zu zentralen Fragen des Wandels zur digitalen Gesellschaft zu entwickeln. So werden installative und performative Kunstwerke für diese Ausstellung entstehen, die sich mit aktuellen und vergangenen Transformationsprozessen auseinandersetzen und immer wieder das Verhältnis des Menschen zwischen Natur und Technik ausloten. Zur Ausstellung entsteht eine innovative Webseite (Digitorial) und ein Begleitprogramm.
‚How to access art?‘ vom 1. Oktober bis 5. Dezember
Vernissage am Donnerstag, 30. September, 19 Uhr
Kern des innovativen und außergewöhnlichen Ausstellungsprojekts ist die Produktion von ortsbezogenen und interdisziplinären Kunstwerken, die sich mit analogen und digitalen, sichtbaren und unsichtbaren sowie physischen und gesellschaftlichen Barrieren von Ausstellungsräumen der Städtischen Galerie auseinandersetzen. Das Gebäude in der Friedrich-Ebert-Straße wird so selbst zum Kunstwerk. Unter der Fragestellung „How to access art?“ wird erstmalig die Zugänglichkeit zur Kunst explizit in den Fokus von Kunstwerken einer Ausstellung gerückt und nicht nur innerhalb der Vermittlungsarbeit thematisiert. Insbesondere die Herausforderungen der Architektur und der Institution der Städtischen Galerie werden so zum Kulminationspunkt für Themen wie Barrierefreiheit, Inklusion, Teilhabe oder interkulturelle und gesellschaftliche Zugangshürden.
Ausblick auf 2022
‚Holger Bunk‘
Nach zwei installativen Kunstausstellungen kommt im Frühjahr 2022 mit einer werkmonographischen Ausstellung die Malerei wieder zurück in die Galerie: Der renommierte Künstler Holger Bunk, dessen bekannte Werke zumeist retrospektiv in den Museen gezeigt werden, wird im Frühjahr 2022 neue, bislang unbekannte und überraschende Werke in der Städtische Galerie präsentieren.
‚Japansehnsucht und Künstlerreisen im frühen 20. Jahrhundert‘
Was passiert, wenn die im europäischen Kulturraum sozialisierten und ausgebildeten Künstler, wie Emil Nolde, das Land ihrer Sehnsucht und Wünsche, Japan, tatsächlich bereisen? Welche Auswirkungen hatte die reale Japanbegegnung auf ihr künstlerisches Schaffen, welche Konsequenzen ergaben sich für ihr Vorstellungsbild über Japan? Diesen Fragen geht erstmalig eine ganz besondere Bildausstellung nach. Anhand von Künstlerinnen und Künstlern aus dem 19. und frühen 20. Jahrhundert soll der damalige so ubiquitäre Japonismus in Grafiken, Ölbildern und Farbholzstichen gezeigt werden. Aber auch japanische Positionen und frühe Fotografien werden in der Ausstellung rezipiert. Zentral soll so das Thema Reisen, welches uns als Gesellschaft so lange verwehrt blieb, in der Ausstellung thematisiert werden. Zur publikumswirksamen Ausstellung wird ein umfangreicher wissenschaftlicher Katalog erscheinen.
‚Aufbruch in die Peripherie. 75 Jahre Moderne in Schwenningen‘
Die Institution ‚Städtische Galerie‘ ist das Ergebnis engagierter Schwenninger Bürger und -innen, die durch jahrzehntelange Ausstellungsarbeit und dem Ermöglichen von künstlerischer Praxis sich nicht nur in die Kunstgeschichte fest eingeschrieben haben, sondern sie haben auch eine Lobby und eine Sensibilität für aktuelle Kunstentwicklungen geschaffen. Anlässlich des Stadtjubiläums und des 75-jährigen Jubiläums der ‚Schwenninger Lovis-Presse‘ soll gerade dieser Förderaspekt der künstlerischen Arbeit in das Zentrum einer besonderen Ausstellung gerückt und die (neue) Bedeutung der Peripherie für das Zentrum thematisiert werden.