ROTTWEIL – Mit dem Ende der Sommerferien geht auch die Reihe der Rottweiler Sommerkonzerte zu Ende. Am Sonntag, 11. September wird ab 20 Uhr in der Predigerkirche Vokalmusik in wechselnden Besetzungen zu hören sein. Musiziert werden Werke von Heinrich Schütz und Girolamo Frescobaldi.
Das Collegium Adamantinus, gegründet von Studierenden des Instituts für Aufführungspraxis an der Musikhochschule Trossingen, fand sich zusammen über das Interesse an der Vokalmusik des 17. Jahrhunderts und hat sich für das Konzert mit dem Rottweiler Organisten und Cembalisten Dieter Weitz zusammengetan, um die wunderbaren Kleinode von Heinrich Schütz zu studieren und aufzuführen.
Mika Stähle, der Ideengeber und Organisator ist den Rottweilern ja schon als Komponist barock inspirierter Kirchenmusik bekannt und wird neben seiner Funktion als Tenor im Vokalensemble auch als Spieler des Basso Continuo am Cembalo mitwirken. Mit Orgel, Cembalo, gezupfter Theorbe und gestrichenem Violone hören wir eine reich und farbig besetzte Continuogruppe.
Heinrich Schütz, an dessen 350. Todestag in diesem Jahr erinnert wird gilt als der „Urvater“ des geistlichen, deutschen Gesanges. Seine Vertonungen sind geprägt durch eine leidenschaftlich erregte Sprechweise des Textes. Diese Entwicklung hängt natürlich aufs Engste mit der Entwicklung in Italien zusammen, mit dem Aufkommen der Oper. Obwohl Schütz in Venedig an San Marco den neuen Musikstil studierte, unterscheidet er sich in seiner Tonsprache von seinen italienischen Vorbildern. Komponieren ist für ihn ein Übersetzungsprozess. Schütz selber verwendete wiederholt den Ausdruck „übersetzen“ für seine kompositorische Tätigkeit. Der Eintritt ist frei. Es wird um Spenden am Ausgang gebeten.