Im Herbst wartet die Kunststiftung Hohenkarpfen bei Hausen ob Verena bis 7. November mit einer Ausstellung über „WEL Walter Eberhard Loch – Ein akademischer Malergraphiker des
Expressionismus“ auf.
75 Werke aus allen Schaffensperioden
Der Maler und Graphiker Walter Eberhard Loch (Breslau 1885 – Salem-Neufrach 1979) gehört zu den interessanten und vielfältigen Künstlern des 20. Jahrhunderts im deutschen Südwesten, deren Name heute zu Unrecht fast vergessen ist und einer Wiederentdeckung harrt. Die Ausstellung zeigt ungefähr 75 Werke aus allen Schaffensphasen, von Tierstudien aus dem Breslauer Zoo über Sport- und Tanzdarstellungen aus Berlin und Dresden bis zur Landschaftsmalerei aus fünf Jahrzehnten auf der Höri und am Bodensee.
Bereits mit 16 Jahren studierte WEL, wie er sich später nannte, an der Kunstakademie in Breslau. Erste Tätigkeiten führten ihn als Graphiker sowie Sportredakteur und -zeichner nach Berlin und als Zeichenlehrer nach Liegnitz. Nach der Heirat mit der Musiklehrerin Dorothea Roth (1895–1985) wirkte er als Zeichenlehrer und freischaffender Künstler in Dresden, wo durch Mary Wigman der moderne Ausdruckstanz zu einem bedeutenden Sujet für ihn wurde. Die regen künstlerischen Verbindungen zwischen Breslau, Berlin und Dresden befruchteten sein Schaffen nachhaltig.

1932 zog das Ehepaar aus politischen Gründen erst auf die Höri nach Gaienhofen und 1939 nach Salem. In der Ruhe der Bodenseelandschaft widmete er sich der Malerei, Graphik und Bildhauerei und nach dem Zweiten Weltkrieg verstärkt der Literatur. Lochs acht Jahrzehnte umspannendes Œuvre ist nicht nur von hoher Qualität und großer Vielseitigkeit, sondern auch von erstaunlicher Kontinuität, geschaffen zwischen Schlesien und Süddeutschland, vor dem Hintergrund zweier Weltkriege, im Vordergrund jedoch die kulturelle Blütezeit der Weimarer Republik.
Die Leihgaben stammen aus den Sammlungen der Gemeinde Salem, der Familie Reck in Salem und der Familien Muffler in Tuttlingen und am Wörthsee.
Öffnung
Öffnungszeiten: Mittwoch bis Sonntag & Feiertage von 13.30 Uhr bis 18.30 Uhr
Kunsthistorische Führungen: Jeden Mittwoch um 17 Uhr und jeden 1. Sonntag im Monat um 16 Uhr sowie nach Vereinbarung. Anmeldung erforderlich
Nächste Veranstaltung: Sonntag, 5. September, 16 Uhr Sonntagsführung durch die Ausstellung mit Kustos Mark R. Hesslinger.