Beschämend und feige ist die Entscheidung des Rottweiler Gemeinderates, die Otto-Burger-Passage nicht umzubenennen. Ob jemand aktiver, besonders aktiver oder „mitlaufender“ Nationalsozialist war – als Namensstifter kommt er weder in Rottweil noch andernorts infrage.
Sich bei der Abstimmung auch noch auf Entscheidungen aus den siebziger Jahren zu berufen, mutet geradezu grotesk an. Etwas mehr Entschlossenheit hätte etlichen Rottweiler Gemeinderäten und der Stadtverwaltung wahrlich gut zu Gesicht gestanden. Aber die blieb dann dem Tageszeitungskommentartor überlassen.
Johannes Dürr, Rottweil
Ja, die Vergangenheit, mit ihr richtig um zu gehen ist nicht immer einfach. Manche würden sie gerne ungeschehen machen. Aber wenn wir über die Handlung und das Verhalten von Personen im Dritten Reich urteilen, dann sollten wir dies nicht nur punktuell tun. Denn es gibt im Stadtgebiet von Rottweil noch andere
„Namensgebungen“ die bei näherem hinsehen nicht makellos sind.
Und wenn es so sein sollte, gehören diese Namen geändert. Und da hilft auch ein Brechtgedicht nichts. Die Namen gehören aus dem Straßen- / Passagenverzeichnis getilgt. Das müßten wir von unserer Geschichte her geschuldtet sein! Alles andere kommt einem Sympatisant des „braunen Lagers“ gleich …..